Fouesnantdelegation kommt zum Jubiläum

Meerbuscher Partner feiern im Düsseldorfer Landtag.

Meerbusch. Am 22. Januar 1963 unterzeichneten Bundeskanzler Konrad Adenauer und der französische Staatspräsident Charles de Gaulle im Pariser Élysée-Palast den Deutsch-Französischen Freundschaftsvertrag.

Das Abkommen, heute zumeist nur noch kurz Élysée-Vertrag genannt, zog einen Schlussstrich unter die jahrzehntelange „Erbfeindschaft“ der Nachbarn und verlustreiche Kriege, und goss das Fundament für eine zukunftsweisende deutsch-französische Zusammenarbeit.

„Der Vertrag und ein wenig später folgender Besuch de Gaulles mit seiner beeindruckenden Rede in Düsseldorf waren — wenn man so will — auch die Initialzündung für unsere Städtepartnerschaft mit Fouesnant in der Bretagne“, sagt Stadtsprecher Michael Gorgs.

In Düsseldorf forderte der Präsident die deutsche Jugend auf, Frankreich zu bereisen, Land und Leute kennenzulernen. Unter den begeisterten Zuhörern war der junge Rektor der Grundschule Strümp, Rudolf Cornelißen.

Wenig später las der Lehrer in der Zeitung eine folgenreiche Anzeige der Gemeindeverwaltung Fouesnant: „Wer sucht eine französische Partnerstadt?“ Sofort nahm Cornelißen Kontakt auf — die Geburtsstunde einer nunmehr fast 45-jährigen Partnerschaft war gekommen. Mit der Gründung Meerbuschs wurde die „Jumelage“ von Strümp auf die Stadt übertragen.

„Der 50. Jahrestag des Élysée-Vertrags ist auch für unsere bretonischen Freunde ein wichtiges Datum“, betont Michael Gorgs — und ein willkommener Anlass für einen Besuch am Rhein. Heute trifft eine 15-köpfige Delegation um Fouesnants Bürgermeister Roger Le Goff zu einem dreitägigen Aufenthalt in Meerbusch ein.

Zentraler Programmpunkt des Treffens ist der offizielle Festakt zum Jubiläum im Düsseldorfer Landtag. Mit 40 Teilnehmern (von insgesamt rund 500) ist die Meerbusch-Fouesnant-Gruppe in beachtlicher Stärke vertreten. Im Rahmen des offiziellen Festakts werden einige Mitglieder zur Talkrunde ans Mikrofon gebeten.

Moderator ist der Landtagsvizepräsident Oliver Keymis, Vorsitzender der vor etwa zwei Jahren von ihm selbst gegründeten deutsch-französischen Parlamentariergruppe im Landtag. Die Bretonen sozusagen auf die Bühne zu holen, ist Keymis mehr als ein persönliches Anliegen. Für ihn ist der intensive Austausch „beispielhaft für eine gelebte deutsch-französische Freundschaft“.

Um die Veranstaltung herum wird ein unterhaltsames Programm gestrickt. Unter anderem sind eine Besichtigung des Werkareals Böhler in Büderich, ein Besuch der Boot-Messe in Düsseldorf und ein Chanson-Abend in der Stadtbibliothek vorgesehen.

Am Sonntag reist die französische Delegation die 1000 Kilometer zurück an die Atlantikküste. Red/vlo

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