Halbjahresbilanz der Feuerwehr Meerbusch Kräfte mussten nur 266 Mal ausrücken

Meerbusch. · In den vergangenen zehn Jahren sind die Einsatzzahlen regelmäßig gestiegen. Die Feuerwehr sieht einen Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.

 Bei einem Unfall auf der A 52 wurde ein Mann in seinem Auto eingeklemmt und musste von den Rettungskräften befreit werden.

Bei einem Unfall auf der A 52 wurde ein Mann in seinem Auto eingeklemmt und musste von den Rettungskräften befreit werden.

Foto: Feuerwehr Meerbusch

(Red) Die Feuerwehr Meerbusch hat in der ersten Jahreshälfte 266 Einsätze abgearbeitet. Das sind rund ein Fünftel weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Damit verhält sich das erste Halbjahr 2020 anders als der Trend der vergangenen zehn Jahre: In der Regel stiegen die Einsatzzahlen in den Jahren deutlich an, weshalb die Meerbuscher Feuerwehr den diesjährigen Rückgang in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sieht.

Während die Monate Januar und Februar noch mit 105 Einsätzen in Summe normal verliefen, gingen die Einsatzzahlen im sonst stärkeren Einsatzmonat März auf 38 zurück und lagen in den darauf folgenden drei Monaten immer nur bei knapp über 40 monatlichen Alarmierungen. „Wir führen dies auf die angepasste Lebenssituation in Meerbusch und den Nachbarstädten zurück. Die Arbeit im Homeoffice und die Appelle, zu Hause zu bleiben, führen zu weniger Verkehr auf den Straßen, wodurch beispielsweise weniger Unfälle passieren“, so ein Sprecher. Hinzu komme, dass es über viele Wochen weder Stürme noch Starkregen gab.

Dennoch wurde die Feuerwehr Meerbusch gefordert, und das durchschnittlich 1,5 Mal am Tag mit einer Gesamtdauer von rund 200 Einsatzstunden. Ausgewertet auf die einzelnen Einsatzkräfte waren bei den 266 Einsätzen nominell 3780 Meerbuscher Einsatzkräfte aktiv tätig, weitere 670 in Einsatzbereitschaft.

Oft konnte durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr schlimmerer Personen- oder Gebäudeschaden verhindert werden. Beispielsweise wurden mehrere Einheiten am 19. Januar wegen eines Kellerbrands zur Weidenstraße in Bösinghoven gerufen. Alle Bewohner hatten bereits vor Eintreffen der Feuerwehr das Gebäude verlassen. Unter Atemschutz drangen die Kräfte in den Keller vor und fanden den Brandherd in einem Werk- und Lagerraum. Am Mittag des 24. Juni verhinderte die Feuerwehr den Flammenübergriff auf zwei Dachstühlen, nachdem aus dem Dachstuhl eines Gebäudes an der Anton-Holtz-Straße dichter Rauch drang. Die angerückten Feuerwehrkräfte löschten durch das Treppenhaus des Gebäudes und über eine Drehleiter.

Auch keine relevanten Wetterereignisse

Fast immer spielte bei den 19Bränden im ersten Halbjahr ein Heimrauchmelder eine zentrale Rolle, da er die Bewohner in den meisten Fällen rechtzeitig warnen konnte. Häufig brauchte die Feuerwehr nur das Essen vom Herd zu nehmen und die Wohnung kräftig durchzulüften. Die Einsätze der „Technischen Hilfe“ zeigen, wie vielseitig die Feuerwehr Meerbusch gefordert wird. 40 Personen und 26 Tieren mussten in den ersten sechs Monaten Hilfe geleistet werden. 56 Mal beseitigte sie Gefahren im Straßenverkehr. So ereignete sich im morgendlichen Berufsverkehr ein Verkehrsunfall auf der A 52. Ein Sportwagen war zwischen der Anschlussstelle Büderich und dem Autobahnkreuz Kaarst über die seitliche Leitplanke geraten und blieb dort liegen. Der Fahrer wurde bewusstlos in seinem Wagen eingeschlossen. Einsatzkräfte der Wehr Meerbusch konnten ihn aber befreien.

Die Freiwillige Feuerwehr Meerbusch strukturiert sich in 20 hauptamtliche Feuerwehrmänner auf der Osterather Feuerwache und 241 ehrenamtlich tätige Frauen und Männer in vier Löschzügen und drei Löschgruppen in fast allen Meerbuscher Stadtteilen. Zu 178 Einsätzen rückten die hauptamtlichen Kräfte von der Insterburger Straße bisher aus. Dieser vergleichsweise hohe Wert liegt zum einen daran, dass sie werktags und in den Corona-Monaten rund um die Uhr viele kleinere Einätze ohne Hilfe der Freiwilligen abarbeiten konnten. Zum anderen, weil sie mit einer von zwei Meerbuscher Drehleitern ein Fahrzeug rund um die Uhr besetzen, das zu vielen Einsätzen immer mit ausrückt.

Bei den Ehrenamtlern
verteilen sich die Alarmierungen etwas anders. Der Löschzug Osterath ist mit 97 Einsätzen bisher ebenfalls sehr häufig gerufen worden. Die Löschzüge aus Büderich und Lank mussten 78 beziehungsweise 46 Einsätze bewältigen, die Mitglieder des Löschzugs Strümps kommen auf 18 Alarmierungen. 14 beziehungsweise 15 Mal rückten die Löschgruppen Langst-Kierst und Nierst aus. Die Löschgruppe Ossum-Bösinghoven verzeichnet dagegen bislang nur neun Einsätze.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort