Feinschliff für die jecken Wagen

Mehrere Nierster Karnevalsgruppen arbeiten mit viel Spaß in geselliger Runde an ihren Gefährten für den Rosenmontagszug.

Feinschliff für die jecken Wagen
Foto: Dackweiler

In den Nierster Scheunen wird bis tief in die Nacht gehämmert, gesägt, geschraubt und geleimt. Mit viel Hingabe arbeiten die Karnevalisten an zwölf Wagen, die beim Rosenmontagszug mitfahren sollen. Kaum ein Gefährt ist jedoch vier Tage vor dem Startschuss des närrischen Lindwurmes vollendet. Oft fehlt noch der letzte Feinschliff.

Die Wagenbaugruppe um Günter Wolters werkelt bereits seit Dezember an einer Figur des Meeresgottes Neptun, die sie auf einem Felsen sitzend auf einen Traktoranhänger platziert haben. Seitdem haben sich der Zweite Vorsitzende der KG Kött on Kleen und seine Kameraden an drei Tagen pro Woche in der Scheune des Hauses von Zwillingsbruder Udo getroffen. „Wir haben Dämmplatten aufgebaut und einen Holzofen dazugestellt. So konnten wir die Abende gemütlich ausklingen lassen. Manchmal hat so eine Zusammenkunft bis zum frühen Morgen“, sagt Wolters.

Fünf Meter hoch ist die Figur des Meeresgottes geworden. „Als wir ihn aufgerichtet haben, habe ich mich richtig erschrocken über die Höhe“, sagt Günter Wolters. Er und seine Mitstreiter haben die styroporene Figur so bauen müssen, dass sie die Spitze herunterklappen können, um unter Bäumen durchfahren zu können.

Mitten im Dorf, auf dem Hof von Karin und Willi Bongartz, arbeitet seit sechs Wochen mit Hilfe von Holz, Papier und Kleister ein weiterer Freundeskreis an seinem Wagen. Die Bongartz-Truppe hat sich eine Haifischbar ausgedacht.

Schon vor ein paar Jahren sorgte die Gruppe mit einem gigantischen Mammut für Aufsehen. Ihr gelang, was bislang noch keiner schaffte: Ihre Werke wurden Ende der 90er-Jahre dreimal in Folge zum besten Wagen gekürt. Diesmal haben sie allerdings keine Ambitionen auf den Titel. „Der Nachwuchs wird sicher das Rennen machen, der ist heiß wie Frittenfett auf den ersten Preis. Als wir noch jung waren und keine Kinder hatten, da waren wir das auch“, sagt Andreas Bongartz. Den Spaß am Wagenbau haben der 36-Jährige und seine Kameraden aber nie verloren. Im Gegenteil: Mit Hingabe haben sie wieder an der Haifischbar gebaut.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort