Schützen Osterather Schützen legen Sticker-Album auf

Die Schützen gestalten ihr eigenes Sammelalbum, um das Brauchtum bekannt zu machen.

Man kann sie mittlerweile alle sammeln: Die Fußballer sowieso, aber auch Batman, die Figuren von Asterix und die Eiskönigin Elsa haben ihre eigenen Sticker, die man in schönen Albums nebeneinander aufklebt. Nun entdeckt aber eine ganz neue Gruppe die Kraft des Sammelns für sich – die Osterather Schützen. Seine rund 800 Mitglieder samt Kinder will der Verein abfotografieren lassen und in Sticker verwandeln. Zusammen mit einem Dienstleister aus Norddeutschland gestalten die Schützen ihr eigenes Sammelheft- Damit, so die Hoffnung des Vereins, könnte man mehr Osterather für das Brauchtum begeistern.

„Wenn Schützen und Nicht-Schützen durch dieses Album in Kontakt treten, dann haben wir damit schon unser Ziel erreicht“, so fasst es Andreas Fucken, der Geschäftsführer des Heimat- und Schützenbunds zusammen. Die Sticker, das Sammeln, das Tauschen: Beim Schützen-Album soll der gemeinschaftliche Aspekt im Vordergrund stehen. Denn geplant ist nicht nur der Vertrieb der Bildchen über einen Partner in Osterath, sondern auch diverse kleine Feste.

Der Verein möchte für den Verkaufsstart eine Veranstaltung ausrichten, an der das Album zum ersten Mal offiziell verkauft wird, es soll auch organisierte Tauschbörsen geben. So soll aus den Stickern ein Erlebnis werden. Fucken sieht in die Sticker eine Möglichkeit, mit Klischees über die Schützen abzuräumen. „Wir sind nicht verstaubt oder altbacken“, sagt auch Pressesprecher Martin Sassen. Er ist immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, der Verein nach Außen zu präsentieren. Ein dickes Festbuch mit viel Text, wie es viele Vereine noch herausbringen, würde seinen Ansprüchen nicht genügen. Es soll was Neues her, was Unerwartetes. So kam man auf die Idee des Albums. Er soll auch zeigen, dass es bei den Schützen nicht, wie böse Zungen behaupten, um das Trinken großer Mengen Alkohol geht. Vielmehr sei die Begegnung im Mittelpunkt, sagt Sassen. „Bei uns ist die ganze Familie involviert“, sagt Sassen.

Wenn alle zum Foto-Shooting
kommen, sind es 800 Schützen

Daraus ergibt sich allerdings auch eine Herausforderung für die Schützen. Wenn alle Mitglieder und ihre Kinder zum Fotoshooting kommen, wären es 800 Personen. An zwei oder drei Tagen soll das ein professioneller Fotograf des Heft-Herstellers stemmen. Eine solche Gelegenheit bekommt der Verein nicht oft. „Das wird auch eine Momentaufnahme von dem Verein“, sagt Andreas Fucken. „Dann kann man direkt sehen: Das sind sie, die Osterather Schützen“. 50 einzelne Züge, Bataillons und sonstige Gruppen machen den Verein aus. Manche von ihnen bestehen aus vier Personen, andere haben wiederum mehr als 60 Aktive. „Es gibt kein Osterather Verein, der in unserer Klasse spielt bei der Zahl der Mitglieder“, sagt Pressesprecher Sassen stolz, „nicht annähernd“. Umso wichtiger, dass beim ersten Fototermin in März kein Name falsch geschrieben wird. Und kein Dienstgrad. „Was bei dem Fußballer die Position ist, das ist beim Schützen der Dienstgrad“, sagt Geschäftsführer Fucken. Man könne ja auch nicht bei einem Stürmer schreiben, dass er Torwart sei.

Wie viele Hefte soll es denn geben? „Mindestens gleich viele wie die fotografierten Menschen“, sagt Fucken und lacht. Der Verein plant mit 3000 bis 5000 Hefte, soll der Bedarf größer sein, könne man beim Dienstleister schnell nachdrucken lassen. Die Alben selbst sollen qualitativ hochwertig werden, das versprechen die Probehefte der norddeutschen Firme, die das Album druckt und vertreibt. Zehn Wochen vor dem Schützenfest soll das Heft fertig und der Verkauf gestartet werden. Und es gibt noch etwas, das anders ist als wohl bei vielen anderen Stickeralben auf dem Markt. „Alle Bilder gibt es gleich oft“, versichert Fucken.

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