Entführung in bunte Traumwelten

„Traumfänger“ heißt die neueste Inszenierung von Lisa Günther und Hella Siebertz.

Büderich. 170 Tänzer zwischen drei und 21 Jahren, vier Aufführungen im Mataré-Gymnasium, und alle 270 Plätze werden jedes Mal wieder besetzt sein. Davon ist zumindest auszugehen, wenn Tanzlehrerin Lisa Günther und Kunstlehrerin Hella Siebertz das Ergebnis ihrer kreativen Zusammenarbeit auf der Aula-Bühne präsentieren.

„Traumfänger“ — so lautet der Titel der siebten Aufführung, die das Duo unter tatkräftiger Mithilfe der jungen Darsteller konzipiert hat. Das Spiel mit Licht und Schatten sollte choreographisch umgesetzt werden, das war die Ursprungsidee.

„Dann spinnen wir ein bisschen rum, beflügeln uns gegenseitig, bis sich ganz langsam alles zusammenfügt“, erzählt Lisa Günther von der intensiven Schaffensperiode. „Bis zum Schluss wird modelliert und modifiziert“, sagt sie.

Als Glücksfall für die diesjährige Inszenierung erwies sich Julius Klüners. Der einzige Junge in dem Tanzstück führt durch die Geschichte. Er ist der Traumfänger, der die Zuschauer durch die Fantasiewelten geleitet.

„Das widerspricht ein wenig unserer Linie, dass eigentlich kein Darsteller im Vordergrund stehen soll. Doch dieses Mal haben wir eine Ausnahme gemacht“, räumt die Tanzpädagogin augenzwinkernd ein.

Eine besondere Herausforderung stellt die Aufführung für die Techniker des Gymnasiums dar. Denn das Licht spielt eine entscheidende Rolle, wenn Träume illuminiert werden oder die Tänzer sich im Schattenreich verlieren.

„Genauso wichtig sind aber die vielen Helfer vor und hinter der Bühne, die Kostüme nähen, die Bühne putzen oder sich um die Kinder kümmern, wenn sie auf ihren Auftritt warten“, betont Günther, die Wert darauf legt, dass ihre jungen Darsteller selbst so viel wie möglich von dem Stück hautnah miterleben können, statt mit Lampenfieber hinter der Bühne zu kauern.

Sparsamkeit ist bei Lisa Günther das höchste Gebot, wenn es um die Kostüme der Kleinen geht. „Da wird viel umgeschneidert oder neu geklebt und nur ganz selten etwas weggeworfen.“

Die Vorfreude auf den großen Auftritt zu steigern, das versucht Kunstlehrerin Hella Siebertz mit Schülern in ihrem Unterricht. „Das Empfinden von Tanz zu visualisieren, die Bewegung in Malerei umzusetzen, das ist eine spannende Aufgabe“, sagt sie. Aus der Verbindung von Kunst und Tanz seien daher schon ganze Ausstellungen entstanden.

Siebertz hat in das aktuelle Tanzstück auch Gedichte eingearbeitet, was zu einem weiteren Qualitätsschub geführt habe, bestätigt Lisa Günther. „Vital waren unsere Aufführungen schon immer. Diese ist aber fast poetisch, der Zuschauer wird in eine magische Atmosphäre entführt“, verspricht sie.

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