Einzelhändler hoffen auf mehr Kunden durch den neuen Drogeriemarkt

Viele der Geschäftsleute in Osterath hoffen auf eine Wiederbelebung des Ortskerns. Sie üben Kritik an Entscheidungen der Stadt.

Einzelhändler hoffen auf mehr Kunden durch den neuen Drogeriemarkt
Foto: Anne Orthen

In Osterath hat sich in jüngster Zeit einiges getan. Weitere Veränderungen stehen an. Welche Veränderungen als wegweisend oder eher bremsend erwartet werden, haben einige der Einzelhändler in einem Gespräch dargelegt.

„Wir freuen uns auf den Drogeriemarkt“ ist eine der optimistischen Aussagen. Dahinter stehen unter anderem Kerstin und Björn Broda. Sie führen seit zwölf Jahren an der Meerbuscher Straße die Goldschmiede Broda, haben den Schwerpunkt auf Service und Werkstatt gelegt, schwärmen von den „netten Kunden“ und sind rundherum zufrieden: „Wir arbeiten und leben hier gern.“

Ebenfalls eine Bereicherung durch den Drogeriemarkt am Kirchplatz erwartet Andrea Fink. Die Inhaberin der Marien-Apotheke an der Hochstraße bedauert die zu langsam voranschreienden Bauarbeiten: „Es kommen immer weniger Menschen ins Dorf. Das wird sich nach der Fertigstellung des Drogeriemarktes hoffentlich ändern. Bisher war das immer eine gute Lage und der klassische Ortskern.“ Sie hadert mit der Politik, bemängelt die Grundschul-Schließung.

Auch Adelgunde Schmolt von Männermoden/Frauenzimmerchen findet: „Vieles wird gegen den Stadtteil entschieden.“ Dazu gehört für die Textil-Kauffrau der Ende 2015 eröffnete Frischemarkt „hinter der Hürde Bahnschranke“: „Die Menschen kommen nicht mehr in den Ortskern herein, die Laufkundschaft fehlt.“

Das sieht bei den Einzelhändlern an der Meerbuscher Straße ähnlich aus. „Aber ich habe viele Stammkunden, auch aus anderen Stadtteilen“, sagt Marie-Luise Schator von Letizia Fashion & Lifestyle. Seit zwei Jahren gibt es die Boutique an der Meerbuscher Straße: „Wir haben uns unsere Kunden erarbeitet.“

In unmittelbarer Nachbarschaft werden im „Windlicht“ Geschenkideen, Kleidung und vieles mehr angeboten. Auch Gabriele Münks vermisst die Kunden, die der neue Frischemarkt bringen sollte: „Der Einzelhandel hat es schwer. Er befindet sich insgesamt im Umbruch.“ Aber sie erfreut sich daran, dass ihre Kunden „meist glücklich aus dem Laden gehen“.

Die Buchhandlung Mrs. Books passt sich der Kundennachfrage nach flexibleren Öffnungszeiten an. „Freitags zum Wochenmarkt haben wir durchgehend geöffnet. Das hat sich bewährt“, sagt Maxi von Zittwitz. Einheitliche Öffnungszeiten gibt es im „Dorf“ nicht.

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