Ehrung für den Chronisten der St. Stephanus-Kirche

Siegfried Scharbert wird mit der Jacobsleiter des Heimatkreises Lank ausgezeichnet.

Lank-Latum. Viele sagen, er hätte sie schon früher verdient. Doch die Jacobsleiter im 40. Jahr des Bestehens des Heimatkreises Lank zu erhalten, hat auch seinen Reiz. Siegfried Scharbert ist der 26. Träger der höchsten Auszeichnung, die der Verein für herausragende Leistungen in der Heimatpflege vergibt.

Scharbert wurde 1936 in Oberschlesien geboren. Über Weiden in der Oberpfalz fand der Lehrersohn in der Nachkriegszeit den Weg ins Ruhrgebiet. Bei Siemens arbeitete er als Industriekaufmann. Nach dem Studium der Volkswirtschaft kam er ins Rheinland und fand einen Job bei Jagenberg. Lank-Latum entdeckten Siegfried und Christa Scharbert 1974, an der Nierster Straße ließ die Familie sich mit drei Kindern nieder.

Scharbert arbeitete im Kirchenvorstand und entdeckte die Faszination des Aktenstudiums. Vor allem Themen rund um die Pfarrkirche in Lank-Latum begeistern ihn. So wird er zum Chronisten der St. Stephanus-Gemeinde und quasi legitimer Nachfolger des Pastor Jacobs, der in seinen Pastoraljahrbüchern so viele interessante Entwicklungen im Ort für die Nachwelt erhalten hat.

„Scharbert hat geholfen, dass falsche Meinungen korrigiert werden konnten“, lobt der Heimatkreis-Vorsitzende Franz-Josef Radmacher das Wirken des Preisträgers, der auch für seine wissenschaftlichen Arbeiten über die Leidenszeit des Kaplans Theodor Brasse im KZ Dachau sowie die Kunst von Ewald Mataré Anerkennung erhielt. Die Krönung seiner archivarischen Arbeit sei der Kirchenführer St. Stephanus gewesen, sagt Radmacher. „Siegfried Scharbert hat wahrscheinlich entscheidenden Anteil daran, dass die Stephanus-Kirche zur Hauptkirche der neuen Gemeinde Hildegundis von Meer wurde.“

Scharbert selbst begibt sich in seiner Dankesrede auf eine biblische Suche nach der Namensgebung der Jacobsleiter. Und er schließt mit der Moral: „Wäre in der Bibel alles etwas anders gelaufen, hätte diese Auszeichnung womöglich Esauleiter heißen müssen. Und das wäre ja nicht so schön gewesen.“

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