Digitale Schatzsuche auf Friedhof stört Trauernde
Vermehrt laufen Menschen über den Osterather Friedhof, die an einem digitalen Suchspiel teilnehmen. Trauernde finden das pietätlos.
Peter Langer wird aus seinen Gedanken gerissen, als am Grab seiner Mutter drei Menschen an ihm vorbeigehen. Nicht, dass er sonst allein im alten Teil des Osterather Friedhofs ist. Dennoch passt das Trio schon optisch nicht an diese letzte Ruhestätte. „Sie trugen Sportfunktionskleidung und waren über ihre Smartphones gebeugt“, erinnert sich Langer.
Wenige Tage später sah er erneut Menschen, die in Freizeitkleidung mit ihrem Handy vor der Nase über den Friedhof irrten. „Sie schienen etwas zu suchen“, sagt der Osterather. Es seien „Geocacher“ (moderne Schnitzeljäger) gewesen, die anhand eines Hinweises auf der Suche nach dem nächsten waren.
Peter Langer, Friedhofsbesucher
Der Osterather fühlt sich durch die Touristen in seiner Trauer gestört. Deshalb hat er sich in einem Brief an die Bürgermeisterin gewendet und um Hilfe gebeten. „Geocaching sollte von Seiten der Stadt auf Friedhöfen untersagt werden“, sagt er. Hunde und Fahrradfahren seien schließlich ebenfalls auf Friedhöfen verboten.