Mobilität in Meerbusch Strategisches Konzept für Meerbuschs Mobilität

Meerbusch · Derzeit wird ein strategisches Konzept erarbeitet. Die Verkehrszählung im Stadtgebiet hat begonnen.

 Autofahrer in Meerbusch stehen oft im Stau. Hier am Knotenpunkt Haus Meer.

Autofahrer in Meerbusch stehen oft im Stau. Hier am Knotenpunkt Haus Meer.

Foto: Sonja Schmitz

Um für die Zukunft gerüstet zu sein, hat der nach der vergangenen Kommunalwahl neu eingerichtete Meerbuscher Mobilitätsausschuss ein externes Planungsbüro mit der Erstellung eines sogenannten Mobilitätskonzepts beauftragt. Dabei soll es sich um ein strategisches Konzept handeln, das alle relevanten Mobilitätsformen integriert. Denn – so der Gedanke dahinter– die Mobilität steht derzeit vor vielfältigen Herausforderungen und Umbrüchen.

Bei der ersten digitalen Sitzung des Lenkungskreises empfahl das Planungsbüro eine Vorgehensweise, die nach einer ersten Grundlagenermittlung und Workshops ein realistisches Handlungskonzept verabschiedet. Bei der ersten Sitzung waren nicht nur Vertreter aus Politik und Verwaltung dabei, sondern auch Interessenvertreter wie Industrie- und Handelskammer, Umweltschützer vom BUND und Vertreter des Fahrradclubs ADFC.

„Das bisher vom Ausschuss für Mobilität eingesetzte Gremium aus über 30 Personen ist für einen tatsächlichen Lenkungskreis zu groß“, sagen nun CDU und FDP und brachten im Ausschuss einen Antrag ein, der den Lenkungskreis drastisch verkleinert. Das Gremium solle aus nur je einem Vertreter jeder Fraktion, dem Vorsitzenden des Ausschusses für Mobilität sowie den leitenden Vertretern der Verwaltung und des Dienstleisters bestehen. Parallel dazu solle der jetzige Lenkungskreis als „Arbeitskreis“ nur drei- bis viermal im Projektverlauf einbezogen werden. Bei diesen Gelegenheiten könne der externe Sachverstand zusätzlich genutzt werden.

„Zwei Gremien machen keinen Sinn“, lehnte Andreas Wagner (Die Fraktion) diesen Antrag ab. „Wir wollen uns doch bei den Sitzungen auf die fachliche Expertise der Verbände stützen können.“ Auch Andrea Blaum, Vorsitzende der Meerbuscher BUND-Ortgruppe, bewertete diesen Antrag als „einen Schlag ins Gesicht der Experten“. Heidemarie Niegeloh (SPD) bedauerte darüber hinaus, dass durch die nicht-öffentlichen Diskussionen im kleineren Lenkungskreis die Möglichkeit beschnitten werde, unbefangen im Ausschuss zu diskutieren. Denn vieles werde möglicherweise bereits im Vorfeld abgestimmt. Allerdings fanden diese Bedenken kein Gehör: CDU und FDP setzten sich mit ihrem Antrag durch.

Zwischenzeitlich hat auch die Verkehrszählung in Meerbusch begonnen, auf deren Basis das Mobilitätskonzept entwickelt werden soll. Einige Ausschussmitglieder bezweifelten, dass sich die Verkehre jetzt schon wieder auf Vor-Corona-Niveau befinden, da viele Menschen noch immer im Home-Office arbeiten. Allerdings sei es durchaus möglich, dass dieser Trend auch künftig Bestand habe, so Klimamanagerin Denise Pottbäcker. Sie kündigte an, dass im September die Workshops mit Bürgern starten werden.

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