Die Stadt lechzt nach Abkühlung

Der Super-Sommer erfreut Urlauber und Ferienkinder, bereitet aber auch so manche Probleme. Von Brandgefahr bis Wassermangel: Meerbuscher sagen, worauf zu achten ist.

Die Stadt lechzt nach Abkühlung
Foto: Hans-Jürgen Bauer

Seit Tagen brennt die Sonne fast ununterbrochen vom Himmel, die Temperaturen bewegen sich stets um die 30 Grad-Marke. Bei diesem Super-Sommer hat wohl jeder schon mal überlegt, sich einfach einen Eimer mit kaltem Wasser über den Kopf zu gießen. Und es gibt Menschen, die machen es einfach: Die Kinder der Stadtranderholung in Lank toben im Wasser und Matsch.

Doch für viele andere ist das heiße, trockene Wetter weniger vergnüglich. „Wir müssen die Hitze im Blick behalten, damit wir im Ernstfall reagieren können“, sagt Stadtsprecher Michael Gorgs. Im Blickpunkt steht dabei die Brandgefahr in Wäldern, auf Deichen und Feldern. Das sind die kritischsten Punkte des Super-Sommers:

Der Fachbereich Sicherheit und Ordnung und die Feuerwehr sind wegen der erhöhten Brandgefahr auf Grasflächen, Feldern und im Wald in Allarmbereitschaft. „Wir weisen die Bevölkerung nochmals nachdrücklich daraufhin, dass das Grillen in der freien Natur jetzt unbedingt zu unterlassen ist“, sagt Arnd Römmler, Abteilungsleiter für Öffentliche Sicherheit und Ordnung im Rathaus. „Auch in den beliebten Rheinuferzonen gibt es keine Kompromisse“, sagt Römmler. Das gleiche gelte für weggeworfene Zigarettenasche oder Glas. „Schon der kleinste Funke im trockenen Gras oder Laub kann einen Flächenbrand auslösen. Jede Glasscherbe kann wie ein Brennglas wirken.“

Größte Vorsicht gilt für die Waldgebiete, zum Beispiel den städtischen Forst Herrenbusch. Laut Landesforstgesetz ist im Wald und auf Grünflächen — also auch auf Waldspielplätzen, Liegewiesen und in Parkanlagen — grundsätzlich jeder Umgang mit Feuer verboten. Außerdem ist Rauchen dort vom 1. März bis 31. Oktober untersagt. Bei Verstößen drohen empfindliche Bußgelder, falls es tatsächlich zu einem Feuer kommen sollte, sind die Verursacher darüber hinaus haftbar.

„Unsere Verkehrsüberwacher sind angewiesen, auf allein zurückgelassene Kinder und Tiere in parkenden Autos zu achten“, erklärt Arnd Römmler. Bei der derzeitigen Hitze könnten in einem Fahrzeug innerhalb kurzer Zeit Temperaturen mehr als 60 Grad erreicht werden. In einem derart überhitzten Auto kann es für Kinder und Tiere schnell lebensgefährlich werden. „Auch einen Spalt breit geöffnete Seitenfenster sorgen nicht für ausreichende Luftzirkulation und Abkühlung im Fahrzeug“, sagt Römmler.

Für viele Straßenbäume wird die Trockenheit langsam bedrohlich. Die Stadtgärtner konzentrieren sich deshalb auf das Bewässern. Schon Anfang des Monats hatte die Stadt Anwohner um Mithilfe gebeten. „Unsere Bäume leiden durch Hitze erheblich. Leider sind auch langfristige Schäden zu befürchten“, sagt Michael Betsch, Bereichsleiter für Bauhof, Friedhöfe und städtische Grünflächen. Besonders gefährdet seien junge Bäume, die in den vergangenen zwei Jahren gepflanzt worden sind. Doch auch alte Straßenbäume, die kaum Möglichkeiten haben, Feuchtigkeit zu ziehen, werfen bereits Laub ab. Der Baubetriebshof bittet deshalb alle Bürger um Mithilfe. Schon ein paar Eimer Wasser pro Tag können über die Trockenheit hinweghelfen. Die Löschzüge der Meerbuscher Feuerwehr leisten ebenfalls Hilfe und bewässern mit.

Ernährungsberaterin Petra Gesthuysen-Mieden rät dazu, auf seine Ernährung zu achten: Vor allem fettes, schweres Essen strenge den Körper bei Hitze unnötig an. Salate, Beeren und Joghurts seien dagegen bestens geeignet. Besonders wichtig sei außerdem das Trinken: am besten Wasser mit etwas Zitrone oder Minze, zwei bis drei Liter am Tag, nicht zu kalt.

Der Super-Sommer ist für den Körper sehr anstrengend. Michael Dörr vom Kreisgesundheitsamt sagt, vor allem Kinder und alte Menschen seien in Gefahr. Kinder spielen gern in der Sonne, ohne dabei auf Sonnenschutz zu achten: Hier seien die Eltern in der Verantwortung, ihren Nachwuchs durch Sonnencreme und Kleidung zu schützen. Alte Menschen trinken in der Regel nicht genug, weil sie weniger Durst haben als jüngere. Auch hier müsse verstärkt darauf geachtet werden, dass sie genug Flüssigkeit zu sich nehmen. Auch Dörr empfiehlt zwei bis drei Liter am Tag, am besten Wasser oder Säfte. dsch/Red

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