Großübung der Feuerwehr Meerbusch : Feuerwehr probt Großeinsatz in Strümp
Dichter Rauch drang aus einem Mehrfamilienhaus – doch das war nur harmloser Wasserdampf. Rund 80 Feuerwehrleute übten den Ernstfall.
Großalarm in Strümp: Am Montag gegen 19 Uhr geht bei der Feuerwache Meerbusch ein Notruf ein. Aus der Tiefgarage des Mehrfamilienhauses am Schmitterhof tritt dichter Qualm aus. Als wenige Minuten danach die ersten Löschwagen anrücken, filmen Schaulustige schon mit ihren Smartphones. Doch das Ganze ist kein echter Brand, sondern eine Übung der Feuerwehr Meerbusch.
Das Szenario: Ein Ehepaar parkt sein Auto in der Tiefgarage. Während die Frau schon nach oben geht, kollabiert der Mann. Aus unbekanntem Grund entzündet sich das Auto. Weil die Rauchschutztüren in der Tiefgarage nicht ordnungsgemäß geschlossen sind, ziehen Feuer und Qualm durch das Treppenhaus ins Gebäude. Die Bewohner sind zum Teil in ihren Wohnungen eingeschlossen. Schnell ist klar: Die zuerst eingetroffene Löschgruppe Strümp braucht Verstärkung. Ein Alarm geht nach Osterath und Bösinghoven raus. Die große Drehleiter aus Büderich wird angefordert.
„Damit auch größere Schadensereignisse mit Einheiten aus verschiedenen Stadtteilen reibungslos absolviert werden können, müssen diese trainiert werden“, erklärt der Sprecher der Feuerwehr, Jonathan Freudenfeld. So sperrt die Polizei die Straßen rund um den Unglücksort, Rettungswagen stehen bereit. Mit Atemschutzmasken und gepresster Atemluft in gelben Flaschen auf dem Rücken versuchen einzelne Feuerwehrleute, sich einen ersten Überblick in der Garage zu verschaffen, während Bewohner, die bei der Übung mitspielen, vom Balkon um Hilfe rufen.
Trotz des „Ernstes“ der Lage ist die Stimmung entspannt. Sogar die Schaulustigen werden nicht vertrieben, sondern dürfen das Geschehen beobachten. Auch die ausquartierten Bewohner gucken interessiert. „Erwin, du hast vergessen, deine Eier vom Herd zu nehmen“, scherzt einer, als es aus dem Fenster des Nachbarn besonders stark qualmt.
„Das ist eine super Übung“, sagt Hausmeister Frank Budszus. Denn im Ernstfall würde es sich ja nicht um harmlosen Wasserdampf handeln, sondern um giftiges Monoxid, und jeder Bewohner müsste schnell evakuiert werden. „Vor fünf Jahren hatten wir hier tatsächlich einen Brand, der allerdings auf eine Wohnung beschränkt blieb“, erzählt eine Bewohnerin. Damals sei ein Kühlschrank explodiert. Die Wohnung war hinterher schwarz vor Rauch, die Betroffene habe drei Monate im Hotel wohnen müssen. Zum Glück sei die Feuerwehr so schnell gekommen, dass der Brand nicht auf weitere Wohnungen übergegriffen habe.