Der nächste Versuch für Tempo 30

Der Strümper Bürgerverein fordert ein Tempolimit auf der Xantener Straße. Er setzt jetzt auf die Bundesregierung.

Der nächste Versuch für Tempo 30
Foto: Ulli Dackweiler

Die Xantener Straße in Strümp verleitet geradezu zu schnellem Fahren. Von der Autobahn A 44 führt sie mitten durch den Meerbuscher Ortsteil Strümp. Die Interessengemeinschaft „Kleene Strömper“, eine Bürgerinitiative, wirbt seit Jahren dafür, auf der Strecke innerorts Tempo 30 statt wie bisher Tempo 50 einzuführen — bisher ohne Erfolg.

Der neue Plan der Bundesregierung sieht vor, die Einführung von Tempo 30 auf Bundes- und Landesstraßen zu erleichtern. Bei der Xantener Straße (L 137, ehemals B222) handelt es sich um eine Landesstraße. „Die Pläne der Bundesregierung sind für uns eine große Chance“, sagt Karl-Heinz Rütten, Vorstandsmitglied der „Kleene Strömper“. Geplant ist jetzt eine Bürgerversammlung im Seniorenheim Meridias (Rütten: „Da ist man nah am Ort des Geschehens“), bei der die Forderung nach Tempo 30 untermauert werden soll. Das Blindenzentrum und die Meridias unterstützen diese Bemühungen. Der Andrang wird sicherlich groß sein. Auf 50 bis 60 Teilnehmer hoffen die „Kleene Strömper“.

Gewünscht wird eine Tempo-30-Zone von der Kreuzung Xantener Straße/Schlossstraße im Norden bis in Höhe Hausnummer 77 im Süden. „Das würde die Innenbereiche des Dorfes vom Verkehr abschotten“, sagt Wolfgang Möller als Vorsitzender der „Kleene Strömper“. Zuletzt hatte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek im Jahr 2014 das Ansinnen der „Kleene Strömper“ noch abgewiesen. Die Straßenverkehrsordnung sehe eine auf eine gesamte Ortsdurchfahrt ausgedehnte Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 Stundenkilometer weder auf Straßen des überörtlichen Verkehrs noch auf Vorfahrtsstraßen vor, hieß es damals in der Begründung.

WolfgangMöller, Vorsitzender des Vereins „Kleene Strömper“

Es gibt sehr viele Gegenbeispiele, zum Beispiel in Krefeld-Fischeln (B 9). Immer wieder geschehen dort schwere Verkehrsunfälle, 2014 gab es am südlichen Ortseingang sogar einen tödlichen Zwischenfall. Die Bürger fühlen sich so machtlos, dass sie sogar schon eigenhändig Zebrastreifen auf die Straße gemalt haben. Wolfgang Möller hofft, dass die Landesbehörde Straßen NRW reagiert: „Die Beziehung von Meerbusch und Straßen NRW ist ein Nichtverhältnis“, sagt Möller. „Der Verkehr verlagert sich sogar schon auf die Spielstraßen“, warnt er. Möller beklagt auch, dass das politische Gewicht Strümps im Meerbuscher Rat nicht groß genug sei. „Wir haben kein Strümper Ratsmitglied. Andere Dörfer haben mehr Einfluss.“

Hilfreich bei der Einführung einer Tempo-30-Zone wäre aus Sicht von Wolfgang Möller weiterhin auch ein Kreisverkehr im Bereich der Kreuzung Xantener Straße/Schlossstraße. „Wenn man von der Autobahn kommt, fährt man erst einmal Tempo 100. Ein Kreisverkehr würde dies automatisch bremsen.“ Wolfgang Möller verweist dabei auf die Unfallgefahr im Bereich des Apfelparadieses.

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