Der Lauf, bei dem Bestzeiten unwichtig sind

Sich selbst und anderen etwas gutes tun — das stand beim Silvesterlauf im Vordergrund.

Der Lauf, bei dem Bestzeiten unwichtig sind
Foto: Falk Janning

Marie Hagenow ist eine der ersten Läuferinnen, die das Ziel nach der Fünf-Kilometer-Strecke erreichen. Freudestrahlend betritt die elf Jahre alte Tennis- und Basketballspielerin aus Osterath an der Seite ihrer Mutter Daniela Schulze-Hagenow das Vereinsheim des SSV Strümp. „Es war super, hat richtig Spaß gemacht, in einer so großen Gruppe zu laufen“, sagt sie und schnappt sich im Bistro eine der vom SSV bereitgestellten Wasserflaschen für die Läufer.

Probleme bei der Bewältigung der Strecke habe sie keine gehabt. Marie Hagenow und ihre Mutter gehören zu den insgesamt 170 Läufern, die am Silvestertag für einen guten Zweck unterwegs waren. Der SSV Strümp, TSV Meerbusch, Osterather TV und Adler Nierst hatten unter dem Motto „Meerbusch läuft und hilft“ einen Rundkurs organisiert. Gespendet werden sollte für die in finanzielle Schieflage geratene Jugendfarm „Arche Noah“ in Büderich. Und tatsächlich kamen knapp 1200 Euro zusammen.

„Auf eine solche Summe hatten wir gehofft, damit aber nicht rechnen können. Wir sind jedenfalls sehr zufrieden“, sagte Wolfgang Eirmbter vom SSV Strümp, der die Veranstaltung gewohnt gekonnt moderierte und auch selbst mitlief.

„Im vergangenen Jahr kamen zwar 2800 Euro zusammen und damit wesentlich mehr als diesmal“, sagte er. „Da ging es aber auch darum, Spendengelder für die Meerbuscher Flüchtlingshilfe zusammenzubekommen, was vielen Menschen ein dringendes Anliegen gewesen war.“

Einig waren sich die Teilnehmer, dass mit der Arche Noah der richtige Adressat der Spenden gefunden wurde. „Schön ist doch, dass das Geld erneut innerhalb der Stadt bleibt“, meinten SSV-Vorstand Andreas Prothmann, der die Bewirtung der Gäste übernahm, und der TSV-Vorsitzende Johannes Peters, der auf dem Fouesnantplatz den Startschuss gab. Erneut waren auch Nicht-Meerbuscher beim Lauf dabei. Die weiteste Anreise hatte ein Paar aus Kaldenkirchen.

Es war alles andere als ein kräftezehrender Lauf, den Groß und Klein am Samstag absolvierten. Das soll er auch gar nicht sein, denn es ging auch diesmal nicht gegen die Zeit und um möglichst gute Platzierungen. „Hier steht nicht die Leistung im Vordergrund, es geht darum, dass Jahr sportlich und unter Gleichgesinnten ausklingen zu lassen. Wir möchten, dass die Teilnehmer einen guten Jahresausklang haben“, sagte Eirmbter stellvertretend für die veranstaltenden Klubs.

Menschen aller Altersklassen konnten teilnehmen — egal ob Läufer, Geher oder Nordic Walker. Jeder schloss sich im Startbereich jener Gruppe an, die seinem Leistungsvermögen am ehesten gerecht wurde und ging dann ganz locker auf die Fünf-, Zehn- oder 15-Kilometer-Distanz.

Auf der kürzesten Strecke bewegten sich viele Eltern mit ihren Kindern, die jüngsten waren gerade einmal sieben Jahre alt. Die längste Strecke absolvierten unter Anleitung von Peter Müller-Mannhardt vom OSV Meerbusch eine Reihe von Läufern im Rahmen ihrer Vorbereitung auf den Düsseldorf-Marathon im Mai.

Im gemütlichen Vereinsheim im Ziel trafen sich die Sportler nach der Rückkehr von der Strecke — beim gemeinsamen Kuchenessen und Kaffeetrinken blieben viele noch lange. Silvester 2017 soll es die dritte Auflage des Spektakels geben.

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