Der Deich in Büderich ist jetzt höher und breiter

Rund 17 Millionen Euro wurden in die Sanierung investiert.

Büderich. Der verblüffte Anwohner staunte nicht schlecht, als er am Mittwoch auf dem neuen Deich entlangradelte. In Höhe des Modellflugplatzes am Apelter Weg erwarteten ihn Minister und Regierungspräsidentin, Bürgermeister und Deichgräf, die Sekunden zuvor noch das obligatorische rote Band durchschnitten hatten, um den für rund 17 Millionen Euro sanierten Hochwasserwall zwischen Düsseldorf-Lörick und Büderich offiziell freizugeben. Nachdem der erste Schrecken sich gelegt hatte, nahm der Radfahrer die prominenten Glückwünsche lachend entgegen.

Jetzt sei der Lückenschluss vollzogen, freute sich Bürgermeister Dieter Spindler über die Fertigstellung der Sanierung des überwiegend auf Meerbuscher Gebiet verlaufenden Deiches, nachdem in den Jahren zuvor bereits in die Erneuerung der Abschnitte bis Langst-Kierst und weiter bis nach Krefeld investiert wurde.

Der neue Deich biete nicht nur Schutz vor Hochwasser, er liefere auch einen erhöhten Erlebnis- und Erholungsfaktor — was die vielen Radfahrer, die täglich auf der Deichkrone unterwegs sind, unter Beweis stellen würden, so Spindler. Darüber hinaus wurde der Parkplatz am Modellflugplatz runderneuert. Der alte Schotterplatz wich einem modernen Parkplatz mit 94 Stellplätzen.

Eine dreijährige Planungsphase plus zwei Jahre Bauzeit hat das Mammutprojekt — Bauherr war die Neue Deichschau Heerdt — in Anspruch genommen. Notwendig geworden war die Sanierung des 2,8 Kilometer langen Abschnitts, weil der in den 20er Jahren gebaute Deich gemessen an heutigen Vorgaben des Landes weder ausreichend verdichtet noch genügend standsicher war. Zudem fehlte rund ein halber Meter an Höhe, einen Deichverteidigungsweg gab es ebenfalls nicht.

Eine Deichsanierung sei inzwischen zwar prinzipiell Routine und das Verfahren eingeübt, so Regierungspräsidentin Annemarie Lütkes. „Doch jeder Deich ist anders, eine Sanierung daher technisch immer eine neue Herausforderung“, sagte Lütkes für die Bezirksregierung, die Planungs-, aber auch Aufsichtsbehörde war.

Landesumweltminister Johannes Remmel freute sich am Mittwoch, dass mit dem Abschluss der Sanierung auch das letzte Stück Deich zwischen Krefeld und Düsseldorf modernen Richtlinien angepasst worden sei. Das Land hatte allein zwölf Millionen Euro der Kosten übernommen. „Doch beim Hochwasserschutz kann nur gelten: Vorsorge ist besser als Nachsorge.“

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