Der Bau-Boom in Büderich hält an

In der Reihe ihrer Bürger-Informationsabende stellte die Stadt jetzt Büderich in den Mittelpunkt. In der Aula des Mataré-Gymnasiums ging es vor allem um laufende und geplante Bauprojekte im Stadtteil.

Für Bürgermeisterin Angelia Mielke-Westerlage stehen die Zeichen klar auf Wachstum. Und Wachstum bedeutet in diesem Fall Veränderung. Am Donnerstag hat die Stadtverwaltung die Reihe ihrer Bürger-Informationsabende fortgesetzt. Unter dem Titel „Hallo Büderich! — Was tut sich in Ihrem Stadtteil?“ drehte sich in der Aula des Mataré-Gymnasiums alles um laufende und geplante Bauprojekte im Stadtteil, in dem 22 000 Menschen leben. Die Verwaltungschefin schlug dabei ernste Töne an. „Wir befinden uns gerade in einer einzigartigen Phase, der wir mit kluger Stadtentwicklung Rechnung tragen müssen“, sagte Mielke-Westerlage. „Meerbusch ist eine Stadt an der Rheinschiene, und der Wohnungsdruck auf Düsseldorf macht nicht an der Stadtgrenze halt.“ Ein Lagebericht.

Durchschnittlich 940 Euro zahlt der Büdericher monatlich an Miete. Die Bodenpreise sind im Stadtteil zwischen dem 1. Januar 2016 und dem 1. Januar 2017 zwischen 9,1 und 22,2 Prozent gestiegen, je nach Lage. In Meererbusch etwa lag der Bodenpreis im Jahr 2014 bei 575 Euro pro Quadratmeter, heute liegt er bei 825 Euro. Für den Erst- beziehungsweise Weiterverkauf von Häusern wurden im Jahr 2016 im Durchschnitt 525 000 Euro für ein Reihenhaus und 760 000 Euro für ein freistehendes Haus gezahlt.

Mit aktuell 650 überwiegt in Meerbusch die Zahl der Sterbefälle die Zahl der Geburten (400). Lag das Durchschnittsalter des Meerbuschers 1995 noch bei 40,2 Jahren, ist es aktuell auf 45 Jahre geklettert. Ohne Ansiedlung junger Menschen prognostiziert die Stadtverwaltung einen Anstieg auf 48,3 Jahre bis 2030. Der Anteil der Unter-18-Jährigen ist innerhalb von 25 Jahren um 30 Prozent gesunken. Jeder sechste Einwohner lebt in einem Einpersonenhaushalt.

Genau 27 530 Wohnungen gibt es nach Auskunft der Stadt derzeit in Meerbusch, knapp die Hälfte davon in Ein- und Zweifamilienhäusern (47 Prozent). Zwei Drittel aller Wohnungen wurden vor 1979 errichtet, von 2010 bis 2014 wurden durchschnittlich 46 neue pro Jahr fertiggestellt. In diese neugebauten Wohnungen sind 614 Personen eingezogen, davon kamen 44 Prozent aus Meerbusch.

Die Stadt Meerbusch rechnet mit 1600 neuen Wohneinheiten bis zum Jahr 2030. Das entspricht etwa 106 Wohneinheiten pro Jahr, rund 700 Einheiten sind bereits in der Realisierung beziehungsweise konkreten Planung.

Meerbusch hat aktuell rund 100 Hektar entwickelte Gewerbeflächen im Bestand, exakt 1,43 Prozent beträgt der Anteil am Stadtgebiet. Zum Vergleich: Im Rhein-Kreis Neuss sind es 3,81 Prozent. Meerbusch bietet rund 13 000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze.

In Büderich kann und soll weiter gebaut werden, der Regionalplan gibt dafür grünes Licht. Konkret könnten an der Blumenstraße/Kanzlei 55 weitere Wohneinheiten entstehen; am Dülsweg/Kanzlei sollen es 25 Einheiten werden; in Büderich-West 30; an der Theodor-Hellmich-Straße sind 45 Einheiten geplant; am Schackumer Bach acht; im Bereich südliche Kantstraße 40 Wohneinheiten und in der Böhler-Siedlung 60.

Bauherr ist eine Bietergemeinschaft aus dem Bauverein Meerbusch, der Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft GWG und der Küppers-Living Immobilienentwicklung. Anzahl der Wohnungen insgesamt: 94 bis 106, davon 59 geförderte Mietwohnungen und sieben frei finanzierte. Beginnen sollen die Bauarbeiten am 1. Juli 2018.

Bauherr ist auch dort der Bauverein Meerbusch. Entstehen sollen 22 bis 24 Wohnungen, davon 20 barrierefrei. Baustart: 1. Juli 2018, geplante Fertigstellung: Ende 2019.

Bauherr ist Adams Wohnungsbau GmbH aus Essen, geplant sind 57 Häuser. Baustart war am 15. November vergangenen Jahres, ab Oktober sollen die Neubauten stehen.

Anzahl der Bauplätze: circa 55 bis 60. Baubeginn: ab 2018.

Auf dem ehemaligen Erweiterungsgelände der Böhlerwerke baut die Wilma Wohnen Rheinland Projekte GmbH in sechs Abschnitten 14 freistehende Häuser, 54 Doppelhaushälften und 48 Reihenhäuser. Baubeginn war im August vergangenen Jahres, fertiggestellt sein sollen sie spätestens im Januar kommenden Jahres.

Wohnraum für bis zu 192 Menschen entsteht derzeit Am Eisenbrand. In den vier Wohnungen, die sich im Erdgeschoss befinden, und den Gemeinschaftswohnräumen mit zwölf Zimmern, Küche und Gemeinschaftsbad werden anerkannte Flüchtlinge wohnen.

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