Deichsanierung: Baumfreunde sind enttäuscht

Pro Pappel greift den Deichverband an.

Büderich. Jetzt liegt es der Initiative Pro Pappel schriftlich vor: Der Deichverband Meerbusch-Lank lehnt den Einbau von Wurzelsperren in Nierst ab und will die mehr als 80 Pappeln für den Neubau des Deichs fällen.

Als Grund wird angegeben, dass die Wurzeln der Baumreihe sich innerhalb der Deichschutzzone II, das heißt in einem Abstand von zehn Metern vom Deichfuß befinden und dort entfernt werden müssten. Damit werden die Bäume gefällt.

"Die von dem Deichverband angeführte Begründung ist fadenscheinig und setzt sich mit unserem Lösungsvorschlag überhaupt nicht auseinander", kritisiert der Sachverständige der Initiative Pro Pappel diese Entscheidung. Er wertet die Bedenken des Deichverbands laut Initiative als "eine Ausrede, um eine vorgefasste Meinung nun schnell durchzusetzen".

Es dränge sich der Verdacht auf, dass der Deichverband sich einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Anliegen der Bürger entzieht und stur seinen einmal beschlossenen Weg weitergehe, fasst Wolf Mache die Haltung der Initiative nach einem Treffen am Dienstagabend zusammen. "Der Deichverband hatte hier die einmalige Chance, zu zeigen, dass er intelligent und flexibel agieren kann - und hat sie vertan."

Enttäuscht sei man auch von der Stadt Meerbusch. Sie habe sich zu keiner Zeit in der Auseinandersetzung an der Suche nach einer Lösung, die Deichbau und Erhalt der Pappeln ermöglicht, beteiligt. "Schade um die verpasste Chance. Schade um die stattlichen großen Bäume. Schade um das schöne Landschaftsbild", sagen die Mitstreiter von Pro Pappel.

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