Das Ziel: Gutes tun für Büderich

Eine Spende an die Katholische Kirche in Höhe von 500000 Euro begründet die Stiftung Büderich.

Büderich. Der Glücksfall traf die Katholische Gemeinde in Büderich vor zwei Jahren. 500000 Euro stellte ihr eine Privatperson zur Verfügung, um damit Gutes zu tun. An diesen denkbar allgemein formulierten Verwendungszweck wurden keine weiteren Bedingungen geknüpft. Ein Glücksfall eben - und eine hohe Verantwortung für die dermaßen reich Beschenkten.

Kirchenvorstandsmitglied Michael Klingen schildert die Ausgangslage: "Wir sind in Büderich trotz aller Nöte in einer guten Situation. Also wollten wir mit diesem Betrag etwas tun, was wir sonst nicht tun könnten."

Der erste Schritt: Die Gemeinde gründet im März dieses Jahres eine Stiftung kirchlichen Rechts, die Schenkung ist ihr Grundkapital. Im Herbst hat man einen Stiftungsvorstand und ein Kuratorium gewonnen (siehe Kasten). Die Stiftungsaufsicht hat das Erzbistum, aber unabhängig von dieser Kontrollfunktion gibt es keine Einflussnahme. "Die Stiftung geht über die kirchliche Gemeinde hinaus, und sie arbeitet überkonfessionell", betont Klingen.

Konkret heißt das: Etwa 25000 Euro stehen der Stiftung jährlich zur Verfügung. Damit initiiert, finanziert und unterstützt sie Menschen aller Altersgruppen und Religionen, fördert Projekte im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit, Kunst, Kultur und Musik und will Senioren helfen. "Sich um die Schwächeren kümmern" - auch das ist Kern der Stiftung. Was das Sammelsurium verbindet: Immer geht es um eine Verbesserung der Lebensqualität der Menschen in Büderich.

Das Alte Küsterhaus spielt da eine beispielhafte Rolle. Schritt für Schritt entwickelt es sich zu einem Kulturzentrum, in dem Englischkurse für Menschen über 50 Jahre ebenso angeboten werden wie Lesungen, Diskussionen, Kabarett oder Kunstausstellungen. Auch die Weiterbildung des Personals in den beiden kirchlichen Kindergärten "Karl Borromäus" und "Marienheim" oder eine Konfliktschulung von Mauritius-Grundschülern unterstützt die Stiftung, ebenso die Idee des Friedhofsbesuchsdienstes, der Hilfsbedürftige zu Grabstätten begleitet.

Das seien alles kleinere Initiativen, sagt Klingen. "Ein Leuchtturm-Projekt gibt es noch nicht." Das gebe der Stiftung Flexibilität. Langfristig sei beispielsweise ein Engagement für seniorengerechtes Wohnen denkbar. "Es geht letztlich um Visionen", sagt Klingen. Nachdem die Struktur nun aufgebaut ist, will der Stiftungsvorstand um ideelle, später auch finanzielle Unterstützung werben.

"Wir wollen auch Menschen erreichen, für die der Stadtteil nur Schlafplatz ist", sagt Klingen, "Büdericher, die nicht im Schützenwesen oder in der Gemeinde eingebunden sind". Als Kontakt- und Vermittlungsstelle zur Stiftung fungiert bis auf weiteres das Team im Pfarrbüro St.Mauritius: 202132-2083. Nicht nur der Vorstand um Pfarrer Karl-Heinz Pütz, sondern gewiss auch die Spenderin sind gespannt, wie die Stiftung Büderich das Leben in Meerbuschs größtem Stadtteil mitgestaltet.

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