Das Osterather Pfarrbüro und der Eine-Welt-Laden ziehen um

Im kommenden Jahr wird das Osterather Pfarrbüro der katholischen Kirchengemeinde Hildegundis von Meer aus dem Pfarrhaus an der Hochstraße ins Pfarrzentrum „Nussschale“ an den Bommershöfer Weg verlegt.

Der Eine-Welt-Laden, dem die Pfarre knapp 20 Jahre lang mietfrei Räume im Pfarrzentrum überließ, wird zum Jahresende ausziehen. Künftig ist er in den Geschäftsräumen von „Windlicht“, Meerbuscher Straße 10, zu finden. Grund für die Umzüge sind deutlich sinkende Zuschüsse des Bistums Aachen für den Instandhaltungsbedarf kirchlicher Immobilien.

Vor gut zwei Jahren hatte das Bistum alle Pfarreien aufgefordert, Konzepte zu entwickeln, wie der Aufwand für ihre Gebäude um 33 Prozent reduziert werden kann. „Für die Kirchengemeinde Hildegundis von Meer bedeutet das ein Einsparvolumen von etwa 22 500 Euro pro Jahr“, erläutert Pfarrer Norbert Viertel. Eine Arbeitsgruppe der Pfarrei entwickelte ein entsprechendes Konzept, das das Generalvikariat des Bistums jetzt genehmigte. Die gute Nachricht: In der knapp 15 000-Seelen-Pfarrei muss keine Kirche, kein Pfarrzentrum geschlossen werden — zumindest unter den gegenwärtigen Voraussetzungen.

Das Osterather Pfarrbüro und der Eine-Welt-Laden ziehen um
Foto: Janning

„Aktuell haben wir aber auch keine größeren Instandhaltungsmaßnahmen“, bemerkt Viertel. Klar sei aber auch: „Die Bewirtschaftung der pastoral genutzten Gebäude und deren Instandhaltung werden bei den verbleibenden Zuschüssen des Bistums für die Kirchengemeinde Hildegundis von Meer kostenaufwändiger.“ Die Pfarrei plant, eventuell auftretende Finanzierungslücken über Spenden zu schließen.

Beschlossen wurde auch die Sanierung der ehemaligen Kaplanei am Kirchplatz in Osterath. Eine denkbare Möglichkeit: Pfarrer Viertel zieht aus dem Osterather Pfarrhaus in die Kaplanei — das dann leerstehende Pfarrhaus wird verkauft. Viertel betont: „Bezüglich des Pfarrhauses sind im Kirchenvorstand noch keine Beschlüsse gefasst worden, die wiederum der kirchenaufsichtlichen Genehmigung des Bistums unterliegen würden.“ Für den leitenden Pfarrer besteht in seiner Pfarrei Residenzpflicht. Die Kirchengemeinde muss für ihn eine Dienstwohnung bereithalten. „Die jetzige Pfarrerwohnung ist durch den Bischof als Dienstwohnung verbindlich diesem Zweck gewidmet“, erklärt Viertel. „Sollte mich der Kirchenvorstand aus schwerwiegenden Gründen fragen, ob ich mit einer Verlegung der Wohnung einverstanden wäre, müssen wir gemeinsam nach einer Lösung suchen. Die alte Kaplanei wäre eine Option.“

Der Umbau im Pfarrzentrum soll Mitte Februar beginnen, bereits nach dem Weihnachtsgeschäft wird der Eine-Welt-Laden aus der „Nussschale“ ausziehen. Hans-Ulrich Faupel von der 18-köpfigen Gruppe Ehrenamtler, die den Eine-Welt-Laden betreut, hegt keinen Groll wegen der Kündigung: „Wir sind dankbar, dass die Gemeinde uns fast 20 Jahre lang mietfrei dort untergebracht hat.“

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