Genuss aus Meerbusch Mit Marmelade und Likör fing alles an

Osterath. · Dagmar Steiof produziert Feinkost-Artikel aus natürlichen Zutaten. Normalerweise ist sie mit ihrem Marktstand regelmäßig auf Trödelmärkten zu finden. Im Lockdown fällt das weg, aber das Online-Geschäft läuft gut.

 Auch auf dem Markt in Lank-Latum verkauft Dagmar Steiof ihre Delikatessen.

Auch auf dem Markt in Lank-Latum verkauft Dagmar Steiof ihre Delikatessen.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Das Hobby zum Beruf machen – dieser Wunsch ist weit verbreitet. Dagmar Steiof hat ihn sich erfüllt. Die Osteratherin war 30 Jahre lang an der Börse in Düsseldorf tätig, ließ sich Anfang der 1980er Jahre zur Diät-Assistentin ausbilden und steht jetzt hinter dem breiten Sortiment von „Dagmars Feinkost“. „Alle von mir hergestellten Leckereien werden mit großer Sorgfalt und viel Liebe per Hand gemacht“, verspricht die Endfünfzigerin.

Sie hat sich schon immer für Lebensmittel interessiert, kocht und experimentiert gern: „Mir ist es wichtig, nur hochwertige und natürliche Zutaten zu verwenden, Zutaten, von denen ich selbst überzeugt bin.“ Da versteht es sich fast von selbst, dass ihre Erzeugnisse frei von künstlichen Aromastoffen sind und auf Konservierungsstoffe überall dort verzichtet wird, wo es möglich ist.

Denn die Produkte sollen ihren ursprünglichen Charakter behalten: „Nirgends ist etwas anderes enthalten als das, was auch draufsteht.“ Und so hält die „Beschwipste Tomate“, was der Name verspricht, so schmeckt der Löwenzahn-Orangen-Sirup auch wirklich nur nach Löwenzahn und Orangen, wird der Rapshonig mit Zimt aus deutscher Produktion hergestellt, ist das Bärlauch-Kürbiskern-Pesto vielleicht sogar mit dem Gewürz aus dem Nachbarsgarten und das Knoblauch-Zitronen-Öl aus Sonnenblumenöl hergestellt.

„Ich kaufe das pure Öl und verfeinere es dann mit meinen Gewürzen. Die kommen aus dem Umfeld und eben manchmal auch aus der unmittelbaren Nachbarschaft.“ Das gilt ebenfalls für die Gewürzsalze, die verfeinert sind mit Rosmarin, Thymian oder pur als Ur-Salz.

Delikatessen-Vorrat richtet
sich nach der Saison

„Saisonbedingt sind nicht immer alle Delikatessen vorrätig, aber es soll ja auch alles natürlich sein“, erklärt Dagmar Steiof. Und natürlich ist auch die Herstellung, sagt sie: „Alles in meiner Küche ist vom Veterinäramt abgenommen und wird gegebenenfalls auch kontrolliert.“

Den Anfang von „Dagmars Feinkost“ haben Marmeladen wie Verträumte Kirsche oder Mango-Vanillekaramell und Liköre mit Kiwi-Bratapfel- oder Pomeranzen-Geschmack gemacht. Sie wurden zu karitativen Zwecken meist auf Weihnachtsmärkten angeboten. Später war Dagmar Steiof mit einem Teil ihres Sortiments vorwiegend auf Trödelmärkten vertreten: „Das ist jetzt im Rahmen der Lockdowns alles weggefallen.“ Die Leckereien aus Osterath wurden auch auf Wochenmärkten verkauft. Aber das habe sich nicht wirklich gelohnt, „die Einnahmen waren zu gering, das allein zu stemmen ist schwierig, und für eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter hat es nie gereicht“, erzählt Steiof.

Trotzdem ist sie in den ungeraden Wochen samstags auf dem Kaarster (8 bis 13 Uhr) und in den geraden Kalenderwochen donnerstags in Lank-Latum (13 bis 18 Uhr) jeweils auf dem Wochenmarkt vertreten. Zurzeit aber läuft Corona-bedingt vor allem das Online-Geschäft. Dagmar Steiof hat sich erst einmal einen Nebenjob gesucht. Sie sagt: „Aber nach dem Pandemie-Ende starte ich wieder richtig durch – auch auf den Trödelmärkten.“

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