Claudia Müllejans : Einsatz für Gleichberechtigung
Meerbusch Als erste Amtshandlung in ihrer neuen Position als Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Meerbusch hat Claudia Müllejans einen Leitfaden für gendersensible Sprache innerhalb der Verwaltung auf den Weg gebracht.
Mit zwei erwachsenen Töchtern im Alter von 25 und 27 Jahren ist Claudia Müllejans, neue Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Meerbusch, privat fest verankert in Frauenfragen. In offizieller Mission beschäftigt sich die 55 Jahre alte Verwaltungsmitarbeiterin seit Mitte August vergangenen Jahres mit den Fragen rund um die Gleichstellung von Frauen und Männern im Beruf, in der Familie, im öffentlichen Leben und natürlich in der Verwaltung. „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ heißt es im Artikel 3, Abs. 2 des Grundgesetzes und die Verfassung des Landes Nordrhein Westfalen schreibt vor, dass Gleichstellungsbeauftragte auf die Einhaltung dieses Artikels achten.
Claudia Müllejans ist ein „Kind“ der Meerbuscher Verwaltung. Sie hat 1986 ihre Lehre im gehobenen Verwaltungsdienst begonnen. Und bis zur Geburt der Töchter war sie im Schulverwaltungsamt und als stellvertretende Kassenleiterin tätig.
Rückkehr nach einer
fünfjährigen Pause
Nach der fünfjährigen „Pause“ kehrte sie in den Bereich Asyl zurück und kümmerte sich um Unterkünfte. „Im Jugendamt angekommen, haben mich die Frauenfragen schnell wieder in Bezug auf Unterhaltsvorschuss, Vormundschaft, Beistand und Urkunden in Besitz genommen“, erinnert sich die Mitarbeiterin im Rathaus.
Im Amt für Straßen und Kanäle kam sie ihrer heutigen Aufgabe auch räumlich ganz nahe. „Ich saß neben der früheren Gleichstellungsbeauftragten der Stadt, bekam viel mit, erfuhr dass die Vorgängerin in den Ruhestand ging und habe mich auf ihre Stelle beworben,“ schildert Müllejans den Wechsel in ihr heutiges Büro in Bovert. Mit ihrer knapp halben Stelle (22,5 Stunden in der Woche) ist sie verwaltungsintern Ansprechpartnerin für die Mitarbeitenden und jederzeit auch Gesprächspartnerin für die Meerbuscher in Sachen Gleichstellung. Denn Gleichstellung sei eine Gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
„Momentan bin ich bei zwei bis drei Bewerbungsverfahren in der Woche zugegen und stehe wie vom Gesetz vorgesehen, den Kollegen in beratender Funktion zu Seite“, sagt sie und treibt parallel die Verabschiedung eines Leitfadens für gendersensible Sprache voran. In der Innen- und Außenkommunikation müsse das generische Maskulin verschwinden – so ihr Anspruch. Gemeinsam mit Bürgermeister Christian Bommers habe man sich auf das Gendersternchen in der Schriftsprache geeinigt und als Möglichkeit der Diversität aufgeführt. In Anlehnung an Leitfäden aus Hannover und Köln – „wir hier in Meerbusch sind ziemlich spät dran“ – soll der Leitfaden in den Fachbereichen helfen, das generische Maskulinum abzuschaffen. „Ich weiß, das geht nicht von heute auf morgen, sondern es wird ein sukzessiver Prozess sein“, ist sich Müllejans sicher.