Bürgermeisterwahl: Bertini ist erste Kandidatin

FDP, SPD und UWG stellen gemeinsame Kandidatin für das Spitzenamt auf.

Bürgermeisterwahl: Bertini ist erste Kandidatin
Foto: Marc Ingel

Meerbusch. Die erste Hürde hat die gemeinsame Bürgermeisterkandidatin Sonja Bertini souverän genommen: 88 Prozent Zustimmung gab es auf der Mitgliederversammlung der FDP, 78 Prozent bei der SPD und 98 Prozent bei der UWG. Das ist „ein großartiger Erfolg“, sagt Thomas Gabernig (FDP). „Und es ist ein gutes Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Am Dienstag haben die zwei Meerbuscher Parteien und die Wählergemeinschaft gemeinsam mit Bertini deren Kandidatur offiziell angemeldet. „Ich will Bürgermeisterin für alle Meerbuscher werden, Angelika Mielke-Westerlage will Bürgermeisterin der CDU werden“, sagt Bertini, und grenzt sich selbstbewusst von der Ersten Beigeordneten ab.

Ein gemeinsames Wahlprogramm der Parteien für Bertini wird es nicht geben. Das Trio aus FDP, SPD und UWG bilde „ein tolles Wahlkampfteam, aber wir haben Schnittmengen gesucht und nicht gefunden“, sagt Bertini gelassen. In der Konkurrenz um die Ratssitze wollen alle drei getrennt auftreten. „Wir machen keinen Koalitionswahlkampf“, betont Michael Bertholdt (FDP). Unterstützung für die Krefelderin gibt es sehr wohl. Die lobt Meerbusch als „sehr gut aufgestellt“, sieht aber Handlungsbedarf: In der Verwaltung müsse sich etwas ändern, das Verhältnis von Politik und Verwaltung verbessert werden. Die Politik gebe Direktiven, der Sachverstand der Verwaltung werde nicht genutzt. Das sei nicht die Struktur einer modernen Verwaltung, die ihr vorschwebe. „Eine gute Gesprächskultur und gemeinsam Lösungen zu finden, ist mir wichtig “, sagt Bertini. Verhandlungsgeschick, nicht die BRechstange sei gefragt.

Dass sie parteilos ist, sieht Sonja Bertini als Pluspunkt. „Ich orientiere mich am Gemeinwohl. Das ist ein wichtiges Signal an Verwaltungsmitarbeiter, CDU und Grüne.“ Was die Angestellte der Krefelder Stadtverwaltung in Meerbusch beeindruckt: „Hier geht es nicht um Persönliches und Pöstchen, sondern um die Sache.“

Statt parteipolitisch motiviert Entscheidungen „jenseits aller Vernunft“ (Bernd Schumacher-Admas, FDP) zu treffen, sollten Ideen und Anträge aller Fraktionen und Bürger grundsätzlich vorurteilsfrei geprüft werden, das ist allen wichtig.

In Meerbusch sei „super Vorarbeit“ geleistet worden, und die wolle sie vollenden, sagt Sonja Bertini, die in Heidemarie Niegelohs (SPD) Augen als Hobby-Boxerin („Da geht es ja nicht nur ums K.o.-Schlagen“) und Motorradfahrerin gute Voraussetzungen für die politische Hauptrolle mitbringt.

Junge Leute wolle sie ansprechen und einbinden, moderne Medien nutzen, überall das Gespräch mit den Menschen suchen, sagt Bertini. Eine Homepage wird es geben, aber auch Plakate — ob als Sammelplakat des Trios oder für jede Partei separat, ist noch nicht entschieden.

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