Verkehr in Meerbusch Amazon will Lkw-Fahrer auf Durchfahrtsverbot hinweisen

Lank-Latum/Nierst · Viele Transporter des Versandhändlers fahren trotz Durchfahrtverbot durch Lank-Latum und Nierst. Bürgermeister Christian Bommers appellierte deshalb an den Standortleiter in Krefeld.

 Amazon-Laster bei der Fahrt durch Nierst

Amazon-Laster bei der Fahrt durch Nierst

Foto: Stadt Meerbusch/K.A.

(Red/ena) Der illegale Lkw-Durchfahrtverkehr in Lank-Latum und Nierst ist ein Problem, mit dem sich Politik und Verwaltung seit Jahren beschäftigen – bislang ohne durchschlagenden Erfolg. Nun hat die Intervention von Bürgermeister Christian Bommers Erfolg gehabt: Versandhändler Amazon zeigt Einsicht und sagt zu, gegen „schwarze Schafe“ vorzugehen.

Die Verantwortlichen im Amazon-Sortierzentrum in Krefeld wollen künftig ihren Teil dazu beitragen, das Problem der verbotswidrig durch Lank-Latum und Nierst fahrenden Lkw zu lösen. Das hat Standortleiter Tobias Rainer jetzt in einem Brief an Bürgermeister Bommers versichert.

Bommers hatte das Unternehmen Ende März schriftlich gebeten sicherzustellen, dass sowohl die Amazon-Logistik-Flotte als auch die Partner-Speditionen die geltenden Durchfahrtsverbote beachten und nur die zulässigen Routen zum Krefelder Hafen nutzen. „Weder die dörflichen Strukturen in Lank-Latum noch in Nierst sind für überörtlichen Schwerlastverkehr geeignet. Zudem liegen an beiden Ortsdurchfahrten öffentliche Einrichtungen, auch Kindertagesstätten, deren Schutz in unser aller Interesse steht“, so Bommers in seinem Brief, der auch an den Gesamtlogistikleiter der Baumarktkette Bauhaus ging. Von dort gibt es bislang allerdings keine Antwort.

Amazon hingegen zeigt sich kooperativ: „Wir haben uns des Themas angenommen und verfolgen die An- und Abfahrtswege unserer Lastwagen, um festzustellen, ob und welche Logistikpartner die Verkehrsregelung auf der Uerdinger Straße und der Stratumer Straße missachten“, so Tobias Rainer.

„Wir wollen ein guter Nachbar sein, dessen Partner sich ordnungsgemäß verhalten.“ Amazon werde die verantwortlichen Speditionen und deren Fahrer „fortwährend und unmissverständlich auf die Lkw-Durchfahrtverbote hinweisen“. Die Routen der Fahrer, die am häufigsten gegen die Verbote verstoßen, seien ermittelt worden. Zudem nutze das Sortierzentrum ein so genanntes Geo-Fencing-System, das Mitteilung gebe, wenn Trucks in die verbotenen Straßen einfahren. „So können wir die Fahrerinnen und Fahrer direkt bei Ankunft in unserem Gebäude auf ihr Fehlverhalten hinweisen“, so Rainer.

Inzwischen habe man bereits feststellen können, dass sich die verbotswidrigen Fahrten durch Lank-Latum und Nierst reduziert hätten. Bürgermeister Christian Bommers freut sich über die Reaktion aus Krefeld. „Als Kommune haben wir schon alles verkehrstechnisch Mögliche unternommen, um den illegalen Lkw-Verkehr über unser Stadtgebiet zum Hafen zu unterbinden. Ohne die Einsicht der Verkehrsverursacher können wir das Problem aber nicht lösen. Insofern begrüße ich sehr, dass Amazon nun den nachbarschaftlichen Dialog mit uns sucht und konsequent gegen die ‚schwarzen Schafe‘ vorgeht.“ Anfang Juni wird sich Christian Bommers zu einem ersten persönlichen Gespräch mit dem Standortleiter im Sortier- und Verteilzentrum in Krefeld treffen.

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