Büderich: Symbol des Friedens

Samstag wird das Mahnmal eröffnet. Der Engel der Kulturen wirkt derzeit weiter. Plakatwand gegen Ausländerfeindlichkeit ist umgezogen.

Büderich. Weil der Pavillonmarkt auf dem Franz-Schütz-Platz entstehen sollte, wurde ein neuer Standort für die Plakatwand gegen Ausländerfeindlichkeit gefunden. Quer zum Parkplatz am Grünstreifen zur Mauritius-Schule hin steht nun das neue Mahnmal. Der Künstler Malte Lück wird die Wand gestalten: am Samstag, 12 Uhr, lädt er dazu ein.

Was aber geschieht mit der alten Aktionsfläche? Die hatten Carmen Dietrich und Gregor Merten Mitte April mit ihrem "Engel der Kulturen" gestaltet. Das eindrucksvolle Symbol vereinigt Kreuz, Halbmond und Stern und schafft damit ein gemeinsames Zeichen für Christentum, Islam und Judentum.

Seit der ersten Ausstellung in Meerbusch hat der "Engel der Kulturen" viele Menschen für sich gewonnen. Am 17.September wird er als Bodenintarsie im Kölner Hildegard-von-Bingen-Gymnasium geerdet. Spektakulärer wird die Aktion am 9.November - ebenfalls in Köln.

Im Rahmen der interkulturellen Woche wird ein Stahl-Engel vom Dom zur Synagoge und weiter zur Moschee rollen. "Vor jedem Gotteshaus wird das Zeichen niedergelegt und seine Form, mit Sand ausgestreut, zurückgelassen", schildert Merten. Die Kulturhauptstadt Essen und Istanbul sollen weitere Stationen werden.

Bei der Streckenplanung in Köln stellte er fest, dass Kreuz, Stern und Halbmond exakt die Positionen der Gotteshäuser auf dem Stadtplan markieren. "Es gibt fast zu viele Zufälle", sagt Merten nachdenklich. Das Bild des dicken Engels sei ebenfalls erst durch die Anordnung der Glaubenszeichen entstanden.

Auch Meerbuschs Engel soll ein versöhnender Botschafter werden. Die Plakatwand oder zumindest das Symbol will das Künstlerpaar vor der Vernichtung retten. Einige Wochen, so die Absprache mit der Stadt, können die Passanten jedoch noch durch das Friedenssymbol schauen, das für Merten "ein absolutes Fanal gegen Rechts ist".

Wäre es nicht denkbar, es vor Ort zu erhalten, jetzt, da die Pavillons nicht aufgestellt werden? Das, so Merten, sei für ihn durchaus vorstellbar.

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