Meerbusch Büderich An der Büdericher Dorfstraße eröffnet im Februar ein Kindercafé

Büderich · In das markant gelb gestrichene Haus mit der Nummer 23 zieht in einigen Wochen ein Kindercafé ein.

Lumjan Isufi hat bereits die Schlüssel zum Ladenlokal an der Dorfstraße 23.

Lumjan Isufi hat bereits die Schlüssel zum Ladenlokal an der Dorfstraße 23.

Foto: male

Noch im November des vergangenen Jahres klagten Mieter und Passanten der Dorfstraße über sechs Leerstände auf Büderichs Einkaufsmeile. Auch der Vorsitzende der Werbe- und Interessengemeinschaft (WuI) Günther Milz und Vertreter der Wirtschaftsförderung beklagten leere Ladenlokale. Durch diesen Zustand, den es vorhrer in diesem Ausmaß noch nicht gegeben hatte, würden Mieten und die Attraktivität für Kunden sinken.

Nun tut sich ein neues Licht am verlassenen Horizont über Meerbusch auf. Die Eheleute Mirjeta (28) und Lumjan (38) Isufi wollen bereits im Februar an der Dorfstraße 23 ein Kindercafé eröffnen. Das Ladenlokal in unmittelbarer Nähe von Edeka und Netto beherbergte einen Donut-Laden.

Jetzt stand das Ladenlokal in dem gelb gestrichenen Haus lange leer. Mit Interesse beobachteten die jungen Eltern von Kylian (5 Monate) den Leerstand in zentraler Lage. Schon lange war es ihr Traum, ein Café im Zentrum zu eröffnen. Lumja betreibt seit Jahren erfolgreich ein kleines Stehcafé auf dem Düsseldorfer Großmarkt und kennt sich mit Sandwiches, Kaffee und Kuchen sehr gut aus. „Aber dort arbeite ich nur von drei bis neun“, sagt der erfahrene Gastronom. Den Rest des Tages wollte er gern mit seiner kleinen Familie verbringen. Und so entstand die Idee von „Kylians Kindercafé“.

Die beiden wissen genau, wie sich Eltern mit kleinen Kindern fühlen und welche Bedürfnisse sie haben. Und so haben sie sich bewusst für das großzügige Ladenlokal an der Dorfstraße entschieden und sprechen Laufkundschaft an. Hier haben Kinderwagen und Buggys, Mütter und Kinder viel Platz. Auch Kindergeburtstage können in schöner Atmosphäre bald gefeiert werden.

Der Trend zu Kindercafés ist ursprünglich aus den Großstädten, besonders aus Berlin an den Rhein geschwappt. Auch in Düsseldorf gibt es mehrere Cafés speziell für die Kleinen, die mit vielversprechenden Namen wie Wunderhaus oder Bude Eins zum Besuch locken. Das Café an der Dorfstraße in Meerbusch wird weiß und in hellen Erdfarben gestrichen werden und so hoffen die Pächter Isufi, dass bereits in wenigen Wochen Kinderherzen höherschlagen. Noch ist das Ladenlokal eine große Baustelle. Denn alles soll so hergerichtet werden, dass Eltern und Kinder sich wohlfühlen. Dazu gehört auch unbedingt das Bodenkonzept. „Bei uns werden die Gäste Tische und Stühle vergeblich suchen“, sagt Mirjeta Isufi. Vielmehr wird sich das ganze Cafétreiben auf dem (Teppich-)Boden abspielen. Kinder wie Begleitpersonen sollen sich auf einer Ebene bewegen und somit Kontakte untereinander knüpfen und gemeinsam spielen. Bei dem „Wieder-zum-Kind-werden“ soll der Kaffeegenuss, der leckere Kuchen oder ein entspanntes Frühstück nicht zu kurz kommen. Mit frischen Backwaren werden sie von Mirjetas Vater, einem Bäcker, beliefert und Geburtstagstorten wird eine erfahrene Hobbybäckerin zaubern. Breigläschen und Brötchen für die Kleinen gibt es natürlich auch.

Austausch mit Gleichgesinnten und Kontakte-Knüpfen im Fokus

Der Metropolen-Trend, der nun auch in Meerbusch angelangt ist, dient in den Großstädten dazu, Gleichgesinnte mit Kindern zu treffen, zum Austausch und zum Kontakte-Knüpfen. Außer auf dem Spielplatz bleibt in den großen Städten kaum Möglichkeit, für junge Familien miteinander ins Gespräch zu kommen. Außerdem ist der Besuch mit Kind und Kinderwagen in einem „normalen“ Café oft sehr schwierig. Spielmöglichkeiten fehlen und andere Gäste sind manchmal von den munteren Zwergen am Nachbartisch nicht angetan. „Wir wollen Platz für Kinder, Eltern, Großeltern, Tanten und Onkeln schaffen“, sagt Isufi. Es werde altersgerechtes Spielzeug geben und Platz zum Toben auch bei schlechtem Wetter.

Noch werkeln die Handwerker an der Dorfstraße 23, um alles umzusetzen, was den Eheleuten vorschwebt. „Den genauen Eröffnungstermin können wir noch nicht nennen“, sagt Isufi. Denn bei den Material-Lieferengpässen müsse man flexibel sein. Die Cafébetreiberin ist sich sicher, den Zeitgeist mit ihrem Konzept getroffen zu haben, zumal der Wunsch nach Kontakt, Gespräch und Austausch nach zwei Jahren Pandemie besonders groß sei.

Die Eheleute Isufi stehen mit ihrem Aufbruchsgeist an der Dorfstraße nicht alleine da. Auch in ihrer unmittelbaren Nähe, im Ladenlokal der ehemaligen Lavendel-Apotheke, Dorfstraße 32a, tut sich was. Hier haben sich bereits Interessenten gemeldet, in diesem Jahr ein neues Ladenkonzept umzusetzen. Bleibt abzuwarten, ob die beiden Vorreiter Nachahmer finden. Denn dann könnte die Dorfstraße für Kunden wieder mit neuem Leben glänzen.

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