Büderich: Junge Blutbuche gepflanzt, alte Platane gerettet

Die alte Parkstruktur rund um Haus Meer wird durch neue Bäume ergänzt.

Büderich. "Das ist die Wende", sagt Herbert Jacobs euphorisch, als er zusammen mit dem Probus-Club-Vorsitzenden Karl-Heinz Wöllner auf dem Gelände von Haus Meer in der Nähe des Teehäuschens eine neue Blutbuche in die Erde setzt. "Seit 75 Jahren wurden hier im Weyhe-Park nur Bäume gefällt, nun wird erstmals wieder einer gepflanzt", präzisiert der Vorsitzende des Fördervereins Haus Meer seine Bemerkung.

Seit 2008 hat der Förderverein das ehemalige Klosterareal in drei Etappen systematisch von wucherndem Unkraut und Gestrüpp befreit, jetzt ist unter anderem der Blick auf die Remise weitgehend freigelegt.

Das noch zarte Bäumchen mit einem Stammumfang von rund 30 Zentimetern ersetzt eine Blutbuche, die 1865 von Clemens Joseph Weyhe gepflanzt wurde. Die mussten jetzt gefällt werden, da ihre "Verkehrssicherheit" nicht mehr gewährleistet gewesen sei, wie Jacobs betont. Es war jedoch der einzige Baum, dem dieses Schicksal widerfuhr. Gemäß eines in Auftrag gegebenen Gutachtens konnte vier weiter stattliche Bäume saniert werden.

Neben zwei weiteren Blutbuchen sowie einem Bergahorn ist auch die mächtige, 200 Jahre alte Platane darunter, die am Wochenende von Fachleuten der Firma Arbor-Care aus Königswinter in zum Teil abenteuerlicher Höhe von über 25 Metern "gesund" gepflegt wurde. An Seilen gesichert, die mit einem Wurfgerät über die höchsten Äste geschossen wurden, bewegten sich die Experten vorsichtig Schritt für Schritt nach vorne, entfernten Totholz und absterbende Äste in der Krone.

Finanziert wurde die Sanierung der Platane vom Probus-Club. Karl-Heinz Wöllner hatte Jacobs dafür einen Scheck über 1000 Euro mitgebracht. Auch für den Bergahorn und den Gingko bestehen vergleichbare Patenschaften. Jacobs hofft, bald weitere Paten zu finden, damit auf lange Sicht alle wertvollen Bäumen auf dem Gelände gepflegt werden können.

Die neue Blutbuche soll nicht der letzte junge Baum auf dem Gelände von Haus Meer sein. "In den vergangenen Jahrzehnten wurde hier sehr viel illegal gefällt, das Gelände steht ja erst seit 2002 unter Denkmalschutz. Daher sind Nachpflanzungen notwendig. Aber jetzt wird es ganz deutlich: Es geht bergauf mit dem Weyhe-Park."

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