Büderich: Fingernägel ersetzen den Pinsel

Mystische Schamanen-Kultur prägt Judith Heckers Arbeiten.

Büderich. "Man sagt mir gelegentlich, ich sei schwerfällig, ängstlich und ignorant. Vor der Leinwand bin ich es nie. Selbstreflektiert und informativ eröffnete Judith Hecker am Samstag ihre Ausstellung im Gutshof Haus Meer.

Entgegen der verbreiteten Meinung, der Künstler rede weniger und bilde mehr, erläuterte Hecker wichtige Kernbegriffe - zum besseren Verständnis der Ausstellung: Magie, Malerei, Heilen.

Parallel zum Schamanen-Kurs, den sie für die Devachen-Heiler im Haus Meer abhält, zeigt die Malerin dort großformatige Bilder zum gleichen Thema.

Der "Schamanismus aus dem Herzen", wie die Künstlerin aus Odenthal erklärt, lockte die eigenen Ahnen zur Eröffnung, die von zentraler Bedeutung sind. Der Prozess des Malens sei ein Öffnen für jene Geistwesen, eine Kommunikation mit der Natur, die Leinwand eine Tür zu beiden Seiten. "Das Ergebnis zeigt die Spuren der Begegnung", meint Hecker, die in Köln Kunst studierte und bereits in den Vereinigten Staaten ausstellte.

Beide Wege begannen für die Malerin bereits in der frühen Kindheit, beruflich und spirituell, habe sie doch damals schon ihre Fähigkeit zum Hellsehen erkannt. Mit bloßen Händen und vollem Körpereinsatz hat sie ihre Bilder auf die Leinwand gebracht, ihr einziges Werkzeug sind lange Fingernägel.

Ohne Titel sollen die Werke auskommen - Judith Hecker möchte dem Betrachter "keine Krückstöckchen reichen" und erlebt wohl trotzdem regelmäßig verständnisvolle Resonanz auf ihren urpersönlichen seelischen Ausdruck. Der Titel der Ausstellung "Präsenz" soll die Gegenwart des ständigen geistigen Beistands aus den anderen Welten beschreiben.

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