Büderich: Aus der Blütezeit des Karosseriebaus

Am Samstag und Sonntag treffen sich „Hebmüller-Fans“ im Gartencenter von Toni Selders.

Büderich. Am Samstag und Sonntag am Gartencenter von Toni Selders an der Badendonker Straße vorbeikommt, wird große Augen machen. Über 20 seltene Oldtimer aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland versammeln sich dort.

Es sind Fahrzeuge aus der Blütezeit des deutschen Karosseriebaus. Die verschiedenen Modelle der Baujahre 1933 bis 1952 haben eines gemein: Sie weisen Spezialaufbauten der Karosseriewerke Joseph Hebmüller auf, die einst in Wülfrath und Wuppertal ihr florierendes Werk hatten.

"Was eher als private Idee unserer Familie entstanden ist, nämlich ein solches Treffen für Hebmüller-Insider zu organisieren, ist mittlerweile zu einem richtigen Oldtimer-Treffen herangewachsen. Sogar die Fachpresse hat ihr Kommen zugesagt", wundert sich Frank Hebmüller, dessen Vater Klaus Hebmüller, der Enkel des Firmengründers ist.

Das Gartencenter Toni Selders in Büderich wird Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltung sein. Am Samstag treffen die seltenen Autos wie Tornax-Rex-Roadster, Opel-Admiral und Opel-Kapitän-Cabriolets, imposante Pullman-Limousinen auf Opel- und Ford-Chassis sowie ein wunderschönes Hanomag-Cabriolet ein. Auch das bekannteste Hebmüller-Cabrio wird zu sehen sein: ein VW-Zweisitzer Typ 14A auf Basis des legendären Käfers, von dem zwischen 1949 und 1951 700 Stück gefertigt wurden.

"Die Karosseriewerke Hebmüller waren später in Besitz meines Großvaters und seiner drei Brüder und gehörten zu den führenden Fahrzeugbauern der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts", erzählt Frank Hebmüller.

1889 gründete Joseph Hebmüller der ältere in Wuppertal einen Wagenbau für Kutschen. Bereits ab 1920 bauten seine Söhne Joseph der jüngere und Emil erste Karosserien für den noch jungen Automobilbau. Später kamen mit Paul und Erich Hebmüller zwei weitere Brüder mit in die Firma, der Expansion wurde mit zwei zusätzlichen Werken in Wülfrath Rechnung getragen.

In den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts erreichte der Spezialkarosseriebau in Deutschland eine Blütezeit. Namen wie Karmann, Gläser, Rometsch und auch Hebmüller sind bis heute ein Begriff.

Nach dem Krieg zählten auch DKW und Borgward zum Kundenkreis, vor allem aber überzeugte das zweisitzige Cabriolet auf Basis des VW-Käfers. Hiervon bestellte Volkswagen 2000 Exemplare. Im Juli 1949 vernichtete ein Großfeuer weite Teile der Produktionsanlagen in Wülfrath - ein Unglück, von dem sich das Unternehmen nicht wieder erholen sollte. 1952 wurde der Betrieb eingestellt.

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