Bremsspuren auf dem neuen Kirchplatz

Spielende Kinder haben mit ihren Fahrrädern Streifen auf den Natursteinen vor der Kirche hinterlassen.

Bremsspuren auf dem neuen Kirchplatz
Foto: Stefan Büntig

Lank-Latum. Fast auf den Tag genau einen Monat ist es her, dass bei einem feierlichen Festakt der neu gestaltete Kirchplatz von St. Stephanus in Lank-Latum eingeweiht wurde. Die Neugestaltung war ein Großprojekt des Heimatkreises Lank: Für insgesamt 180 000 Euro gab er archäologische Grabungen in Auftrag und ließ — mit finanzieller Unterstützung des Landschaftsverbands Rheinland — die Grundrisse der beiden Vorgängerkirchen von St. Stephanus durch eine besondere Bodengestaltung mit hellen Sandsteinen und dunklen Basaltsteinen sichtbar werden.

Genau diese besondere Bodengestaltung wird jetzt zum Problem: „Spielende Kinder befahren mit ihren BMX-Rädern die rund 40 Zentimeter erhöhten Natursteine“, erklärt Franz-Josef Jürgens, Geschäftsführer des Heimatkreises Lank. „Den Spaß der Mädchen und Jungen kann ich gut nachvollziehen, aber beim Bremsen auf dem Naturstein bleiben schwarze Striemen zurück“, erklärt er. Und: „Wenn wir diese Striemen mechanisch säubern lassen, würde auf dem Naturstein die Schutzschicht gegen Graffiti zerstört.“

Was also tun? Für den Heimatkreis-Geschäftsführer ist klar, was auf keinen Fall getan werden sollte: „Wir wollen auf keinen Fall Verbotsschilder auf dem Platz aufstellen. Wir freuen uns ja, dass der Platz gut angenommen wird und Kinder dort spielen“, betont Jürgens. „Das sollen sie ruhig weiter tun — aber die Verschmutzung der Steinmetzarbeiten durch die Bremsspuren muss ein Ende finden.“

Der Heimatkreis Lank appelliert deshalb an die Eltern der Kinder: „Wir wollen sie bitten, darauf zu achten, dass ihre Kinder die besondere Bodengestaltung nicht mit ihren BMX-Rädern befahren. Es wäre schön, wenn sie ihrem Nachwuchs erklären könnten, dass das nicht der geeignete Ort für Fahrakrobatik ist.“ In wenigen Tagen will sich Jürgens mit dem Steinmetz treffen, um herauszufinden, wie die Bremsspuren beseitigt werden können, ohne dass die Graffiti-Schutzschicht Schaden erleidet. „Das wird allerdings nicht ganz billig“, sagt Jürgens.

Im vergangenen Jahr hatten nach einem Architektenwettbewerb die Bodenarbeiten für die Sichtbarmachung des Bodendenkmals begonnen. Dabei legten die Bauarbeiter auch das Priestergrab von Pastor Wilhelm Jacobs (1720—1798) frei.

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