Bösinghoven: Bankräuber flieht auf dem Fahrrad

Polizei: Räuber aus Krefeld überfällt Volksbank-Filiale in Bösinghoven. Kassiererin mit Pistole bedroht.

Bösinghoven. Die Filiale der Volksbank an der Von-Arenberg-Straße in Bösinghoven ist Dienstagmorgen gegen 11.15 Uhr überfallen worden. Wie die Polizei berichtet, bedrohte der Täter die 47-jährige Kassiererin mit einer Schusswaffe und nötigte die Angestellte so zur Herausgabe von mehreren tausend Euro. Anschließend flüchtete der Mann, wie sich später herausstellte ein 67-jähriger Krefelder, auf einem Fahrrad.

Sehr weit kam er nicht. Dank des Hinweises eines aufmerksamen Zeugen konnte der bewaffnete Täter im Rahmen der Fahndung noch innerhalb von Bösinghoven auf dem Geisweg gefasst werden. In seiner Plastiktüte fanden die Beamten die gesamte Beute. Die Tatwaffe, eine Schreckschusspistole, wurde sichergestellt, der Krefelder festgenommen. Die Ermittlungen gegen ihn dauern an.

Carsten Graaf, Vorstandvorsitzender der Volksbank in Meerbusch, wundert sich, dass der Täter offenbar genau wusste, dass in der kleinen, etwas abgelegenen Filiale in Bösinghoven, die außer am Donnerstag nur vormittags geöffnet hat, mit einem zeitgesteuerten Kassentresor gearbeitet wird.

"Der Mann hat das in Kauf genommen und seelenruhig gewartet, bis er an das Geld kam." Währenddessen war die Polizei von dem Überfall aufgrund einer bestimmten Alarmeinrichtung, "auf die ich aus Sicherheitsgründen nicht näher eingehen kann", so Graaf, bereits informiert. Die Beute, präzisiert der Vorstandsvorsitzende, belaufe sich auf einen Betrag "im niedrigen fünfstelligen Bereich".

Das Verhalten seiner beiden Mitarbeiterinnen in Bösinghoven bezeichnet Graaf als "absolut vorbildlich. Sie haben besonnen reagiert, sind ruhig geblieben und haben den Forderungen Folge geleistet. Geld ist nicht wichtig. Was bei so einem Überfall zählt, ist allein die Gesundheit der Mitarbeiter."

Die Angestellten würden speziell geschult, um auf einen derartigen Vorfall vorbereitet zu sein. "Aber wenn so etwas Realität wird, ist es doch immer etwas anderes", räumt Graaf ein. Die beiden Angestellten würden nun erst mal den psychologischen Betreuungsdienst, über den die Volksbank verfügt, in Anspruch nehmen.

Die Sicherheitsvorkehrungen in dem Geldinstitut würden stets überprüft und in Zusammenarbeit mit der Polizei weiterentwickelt, unterstreicht der Volksbank-Vorstand. "Dennoch kann man einen Überfall nie hundertprozentig ausschließen", betont Carsten Graaf. Zuletzt war vor etwa drei Jahren die Büdericher Filiale der Volksbank Meerbusch das Ziel eines Überfalls.

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