Beratungsstelle: Klassische Themen sind geblieben

Die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern besteht seit 40 Jahren.

Meerbusch. Die städtische Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern, kurz EB, wird 40 Jahre alt. Grund genug, im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Haus an der Hochstraße 3 in Osterath auf die Entwicklung und die Zukunft der Einrichtung zu blicken.

„Die Beratungsstelle ist gut vernetzt, arbeitet eng mit Kindertagesstätten und Schulen in unserer Stadt zusammen“, sagt Jugenddezernentin Angelika Mielke-Westerlage. „Das ist eine ganz elementare Grundlage für erfolgreiche Arbeit.“ Die Vernetzung sei wichtig, um die Zielgruppen zu erreichen, aber auch um vorbeugend tätig zu werden - zum Beispiel in Sozialkompetenztrainings an Schulen.

Die EB beschäftigt heute Fachkräfte aus Psychologie, Sozialarbeit und Sozialpädagogik, die unterschiedliche therapeutische und beraterische Zusatzqualifikationen mitbringen. „Unsere Beratungsarbeit hat sich in den vergangenen Jahren ebenso gewandelt wie die Gesellschaft selbst“, erklärt Claudia Schlicht, die die Beratungsstelle seit Sommer dieses Jahres leitet.

Die klassischen Themen des Erziehungsalltags aber seien geblieben. „Eine durchgängige Grundfrage vieler Eltern lautet: Wie vermittle ich Regeln, und wie sorge ich dafür, dass sie eingehalten werden?“, erläutert Schicht. Dazu bietet die EB spezielle Elternabende und Erziehungstrainings an.

Immer wieder suchen allerdings auch Familien in der EB Rat, die aufgrund erheblicher Belastungen und Störungen im familiären Miteinander intensivere Hilfestellung brauchen. „In diesen Fällen binden wir verschiedene Fachkräfte ein und legen die Hilfeplanung langfristiger an“, so Claudia Schlicht.

Aber auch die Betroffenen selbst würden in die Mitverantwortung genommen. Beispiel: Der Anteil von Familien in Trennungs- und Scheidungssituation sowie von Alleinerziehenden lag im Jahr 2012 mit 36 Prozent sehr hoch. Hier haben es die Psychologen und Sozialarbeiter häufig mit sehr komplexen Problemlagen, mit familiären Konflikten, aber auch mit Überforderungssituationen der Eltern zu tun. Die EB berät deshalb ganz gezielt, wie Eltern auch in einer Trennungs- und Scheidungssituation das Wohl des Kindes im Auge behalten können — so weit dies möglich ist.

Neben sehr gut angenommenen Einzelberatungsterminen bietet die EB auch Gruppen an, in denen Kinder spielerisch lernen, soziale Ängste zu überwinden, ihre Konfliktbewältigung zu verbessern oder einen Zugang zu verdrängten Gefühlen zu erlangen.

Die Klienten der Beratungsstelle kommen übrigens aus allen gesellschaftlichen Schichten Meerbuschs, die Kinder und Jugendlichen aus allen Schulformen. Das soll auch so bleiben. „Die Konzepte, Methoden und Leistungsangebote unserer Beratungsstelle waren stets am gesellschaftlichen Bedarf orientiert, und wir haben sie konsequent weiterentwickelt“, so Angelika Mielke-Westerlage.

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