Bauhof weicht Wohngebiet

Das 13 0000 Quadratmeter große Grundstück an der Moerser Straße wird seit dieser Woche baureif gemacht.

Büderich. Das Gelände des ehemaligen Bauhofs an der Moerser Straße wirkt wie ausgestorben. Von einer der hinteren Garagen hört man, wie Arbeiter Dachziegel auf den Boden werfen. Vereinzelt türmen sich auf dem knapp 13 000 Quadratmeter großen Areal Berge mit Baumaterialien auf. Die Überreste müssen aufwändig sortiert werden, bevor sie zur Entsorgung in den Sondermülldeponien abtransportiert werden können.

Seit dieser Woche ist das von der Stadt beauftragte Abrissunternehmen damit beschäftigt, das Gelände baureif zu machen. Heißt: Alles muss weg, inklusive der Gebäude. Das geschieht allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt, zunächst wird im hinteren Bereich Hand angelegt. Ein Metallhändler hat bereits mit Erlaubnis der Stadt Vorarbeit geleistet und für ihn wertvolle Gegenstände abgeholt.

In sechs Wochen soll das gesamte Grundstück leergeräumt sein. Dass im Untergrund gefährliche Altlasten lauern, sei ausgeschlossen, erklärt Stadtsprecher Michael Gorgs: „Eine Umweltverträglichkeitsuntersuchung hat bestätigt, dass das Erdreich nicht beeinträchtigt wurde.“

Vorsicht ist dennoch geboten, denn im Text der Ausschreibung für die Abbrucharbeiten ist unter anderem von asbesthaltigen Fensterbänken oder ölverunreinigten Fußbodenbelägen die Rede.

Wenn die groben Arbeiten erledigt seien und der alte Pützhof abgerissen werde, müssten zumindest Teilsperrungen der Moerser Straße vorgenommen werden, sagt Gorgs. Die ehemalige Hofanlage wirkt seit vielen Jahren wie eine marode Bruchbude, die in sich zusammenzufallen droht.

Bis in die 80er Jahre hatte der Büdericher Löschzug der Feuerwehr dort seinen Standort. Danach mussten Elektriker, Schlosser, Maler oder Kfz-Mechaniker des städtischen Bauhofs dort unter teils desolaten Zuständen ihre Arbeit verrichten. Mit dem Umzug in den neuen Baubetriebshof in Strümp im vergangenen Jahr hat dieses Ärgernis ein Ende.

Auf dem Gelände soll ein neues Wohngebiet entstehen. „An der Moerser Straße ist als Riegel eine mehrgeschossige Bebauung vorgesehen, im hinteren Teil sollen Ein- oder Zweifamilienhäuser entstehen“, berichtet Gorgs von der Rahmenplanung, an der aktuell gearbeitet wird.

Ob noch in diesem Jahr ein Bebauungsplan aufgestellt werden könne, sei angesichts der vielen Instanzen, die durchlaufen werden müssten, zurzeit reine Spekulation. Im Optimalfall, so Gorgs, könnte der Verkauf des Geländes um die fünf Millionen Euro in die defizitäre Stadtkasse spülen und damit quasi den Bau des neuen Bauhofs gegenfinanzieren.

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