Bauprojekt A 57-Ausbau verzögert sich

Meerbusch. · Bis April 2022 sollte das Teilstück der Autobahn A57 zwischen Meerbusch und Krefeld-Oppum auf sechs Spuren ausgebaut werden. Doch die Fertigstellung wird sich aus mehreren Gründen verzögern.

 Der Ausbau der Autobahn A 57 zwischen Meerbusch und Krefeld wird sich verzögern.

Der Ausbau der Autobahn A 57 zwischen Meerbusch und Krefeld wird sich verzögern.

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Der Zeitplan für den Ausbau der Autobahn A 57 zwischen Meerbusch und Krefeld wird nicht eingehalten werden können. Statt im April 2022 werden die Arbeiten wohl erst im Dezember des Jahres abgeschlossen sein. Gründe dafür sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie Probleme bei der Vergabe der Aufträge. Trotz dieser Verzögerungen stehen in den kommenden Wochen einige Arbeiten an dem 4,1 Kilometer langen Teilstück an. So werden erste Teile der Lärmschutzwand und Entwässerungsanlagen gebaut, zudem wird eine Brücke erneuert. Das führt auch zu Beeinträchtigungen des Verkehrs.

Bislang bemerkten Autofahrer relativ wenig von den Ausbauarbeiten. Das wird sich spätestens mit der Erneuerung der Brücke K 6, über die die Straße „Am Weilerhof“ führt, vor dem Autobahnkreuz Meerbusch, ändern. Dort fand vor etwas mehr als einem Jahr noch der symbolische Spatenstich, unter anderem durch NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke sowie der Meerbuscher Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (alle CDU) für den Ausbau statt. Voraussichtlich im Oktober wird ebendieser Ort im Zuge der Fahrbahnerweiterung zunächst abgerissen, um anschließend eine neue Brücke zu errichten. Deshalb wird voraussichtlich ab September die Fahrbahn verengt, zudem wird es im Zuge des Abrisses eine temporäre Geschwindigkeitsbegrenzung geben, an mehreren Wochenenden wird der Verkehr für die Abrissarbeiten schließlich vollständig gesperrt. Eine Situation, die viele Bürger in Bösinghoven, Nierst und Lank-Latum sorgenvoll erwarten. Denn sie befürchten, dass infolge der Einschränkungen der Verkehr in den einzelnen Stadtteilen – insbesondere durch Lkws – zunehmen und zu vermehrtem Lärm führen werde.

Anwohner befürchten deutlich mehr Verkehr in den Stadtteilen

Der Abriss der Brücke hat aber auch Auswirkungen auf die Tierwelt. Denn das Bauwerk ist eine wichtige Orientierungshilfe für Fledermäuse, die temporär wegfällt. Eine provisorische Brücke für Fußgänger und Radfahrer soll daher den Fledermäusen während der Bauzeit als Anhalt für ihren Flug über die Autobahn dienen. Zudem werden seitlich der A 57 Überflughilfen installiert. Diese Zäune helfen den Tieren beim Bemessen ihrer Flugbahn über die Autobahn. Da der sechsspurige Ausbau zudem einen dauerhaften Eingriff in die angrenzende Natur darstellt, soll auf einer Fläche in Krefeld-Traar der Verlust der Lebensräume für Pflanzen und Tiere ausgeglichen
werden.

Darüber hinaus werden bei Oppum und am Autobahnkreuz Meerbusch in diesem Sommer neue Entwässerungsanlagen gebaut, um Oberflächenwasser, zum Beispiel nach starken Regenfällen, kontrolliert ablaufen lassen zu können. Davon werden die Autofahrer aber kaum etwas bemerken. Auch die Arbeit an den Lärmschutzwänden hat bereits begonnen. In den kommenden Wochen sollen in Oppum die ersten Teile der Wand installiert werden, im Bereich der Geismühle werden diese aus Glas sein, um den Blick auf das Bauwerk nicht zu behindern.

Die bis zu neun Meter hohe Lärmschutzwand in Bösinghoven folgt jedoch erst frühestens im Sommer des 2021, parallel zum Bau der weiteren Fahrspuren, den eigentlichen Hauptarbeiten des Projekts. Der Lärmschutz ist jedoch nicht durchgängig, sondern hat bei Bösinghoven eine Lücke von rund 180 Metern, um die es im Vorfeld bereits Beschwerden von Anwohnern gab, die Sorge haben, in Zukunft größerem Lärm ausgesetzt zu sein. Beim Spatenstich erklärte Verkehrsminister Wüst jedoch, dass die Lücke nicht zu einer hohen Lärmbelästigung führen werde, und versprach Anwohnern, dass sie sich persönlich melden könnten, falls seine Berechnungen doch falsch seien. Neben der Schutzwand wird die Lärmbelästigung auch durch offenporigen Asphalt, sogenannter Flüsterasphalt, minimiert werden.

Etwa 62 Millionen Euro
kostet das gesamte Vorhaben

Die Kosten für das gesamte Projekt belaufen sich auf etwa
62 Millionen Euro. Der ursprüngliche Plan war, dass die Bauarbeiten nach drei Jahren, also im April 2022 beendet sein werden. Anfangs waren die Verantwortlichen sogar optimistisch, den Ausbau bereits im Dezember 2021 abschließen zu können. Doch dieser Optmismus ist infolge der Corona-Krise inzwischen verflogen.

Nun steht Ende 2022 als neues Datum, vorausgesetzt, dass jetzt alles nach Plan läuft. Denn die aufwendigsten Arbeiten an der Strecke haben noch gar nicht begonnen.

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