Ausstellung: Hölzerne Faltflugbretter

Stadt würdigt Katharina Wackermann als Preisträgerin der Brüll-Houfer-Stiftung mit Ausstellung.

Meerbusch. Gerührt, auch den zweiten Förderpreis der Brüll-Houfer-Stiftung für junge Nachwuchstalente überreichen zu können, betonte der 90-jährige Edelstahlkünstler Will Brüll in seiner Laudatio augenfällige Parallelen zwischen seiner Vita und jener der strahlenden Preisträgerin. Katharina Wackermann: Abitur in Darmstadt, Akademie in Düsseldorf, zehnjährige Ausbildung am Klavier: Immer wieder beschritten beide die gleichen Wege, nur zeitversetzt.

Katharina Wackermann, Jahrgang 1982, arbeitet nach Architektur- und Kunststudium nun in Köln und erlangte die Auszeichnung die laut Statuten „an Personen vergeben wird, die auf dem Gebiet der Bildhauerei besonders anerkennenswerte Leistungen erbracht haben oder erwarten lassen“ nach ihren Worten völlig überraschend.

„Ab und an muss man sich eben bewerben, aber nachdem ich lange nichts von der Stiftung gehört hatte, erbat ich ahnungslos mein Portfolio zurück“, erzählt die Darmstädterin freimütig. Zugleich bekam Wackermann dann aber Glückwunsch und Zusage.

Es ist eine Zusage an ein sich entwickelndes Werk, das seinen Ursprung in der Architektur hat. Abstrakte Flächen waren immer da, gleichzeitig arbeitete Wackermann stets an Skulpturen. Irgendwann merkte sie, dass beides untrennbar zusammengehört.

So entstanden die Generationen der „Faltflugbretter“, raumgreifend große, verwinkelte hölzerne Geometrien als Wand- oder Bodeninstallationen, jedes versehen mit einer rund zehn bis maximal 30 Zentimeter messenden Ausformung eines Menschenkopfes, mal aus Beton, dann aus Polyester, Ton, Papier. Namen geben ihnen Persönlichkeit, und so treffen die Ausstellungsbesucher Fred, Alfonso, Caspar, Fritz, Elisabeth und Luca. „Ohne die Köpfe würde etwas fehlen. Ich könnte selbst gar nicht hinsehen, wenn nicht alles gleichwertig wäre“, sagt Wackermann.

„Monumentalität auch im Kleinformat“, nennt es Will Brüll, der gemeinsam mit zehn Juroren die Aufgabe hatte, aus sieben Bewerbern den Gewinner des mit 2000 Euro dotierten Preises zu benennen.

Teloy-Mühle, Kemperallee 10: Schau von Katharina Wackermann, bis Sonntag, 25. März; mittwochs bis samstags 17 bis 20 Uhr, sonntags 11 bis 18 Uhr.

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