Aufwertung des Fähranlegers Grüne halten den Ausbau am Anleger für überdimensioniert und zu teuer

Meerbusch · Die Aufwertung des Fähranlgers soll nach Meinung der Partei auf das Nötige beschränkt werden.

 Der Fähranleger in Langst-Kierst ist in schlechtem Zustand und vor allem bei gutem Wetter stark überlaufen.

Der Fähranleger in Langst-Kierst ist in schlechtem Zustand und vor allem bei gutem Wetter stark überlaufen.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

(dsch) Die Umgestaltung des Fähranlegers in Langst-Kierst sorgt in der Bevölkerung sowie in der Lokalpolitik für Diskussionen. Die Landschaftsarchitekten des Düsseldorfer Büros Scape haben im Auftrag der Stadt Pläne vorgelegt, die von vielen für zu groß, zu hoch gesteckt gehalten werden. Ob diese – zumindest in Teilen – umgesetzt werden, wird die Politik nach der Sommerpause entscheiden. Viele Bürger haben bei einem Termin Skepsis geäußert, sie befürchten zu viel Verkehr und Lärm an dieser abgelegenen Stelle. Langst-Kierst solle kein Touristenmagnet werden, so die Meinung einiger Bürger. Die Grünen-Fraktion hat nun in einem Schreiben an Bürgermeister Christian Bommers und den Technischen Dezernenten Michael Assenmacher ihre Position zu dem Projekt dargelegt.

Aufwertung auf Anleger und Fläche vor der Fähre beschränken

Grundsätzlich fordern die Grünen, die Aufwertung auf den Anleger selbst und die Fläche unmittelbar vor der Fähre zu beschränken. „Die Grünen halten es nicht für ratsam, die touristische Attraktivität mit der Schaffung weiteren Parkraums und damit erhöhter Kfz-Verkehre zu erhöhen. Der vorgesehene Parkraum mit optionaler neuer Fläche unmittelbar am Deich ist völlig überdimensioniert“, heißt es weiter. Sinnvollerweise solle man nur die bereits bestehenden Parkflächen am Campingplatz erneuern. Zusätzlichen Autoverkehr müsse man im Prozess der Aufwertung vermeiden, so die Grünen, stattdessen solle man die Radabstellflächen erneuern und erweitern. Auch die Anlage einer gärtnerisch gestalteten Grünanlage sei ein unnötiger Eingriff in die Natur, aktuell erhalte die Uferzone ihren Charme gerade durch den bestehden Wildwuchs heimischer und natürlich angesiedelter Arten.

Das vorgestellte Konzept gehe über das erklärte Ziel, die momentan vor allem bei gutem Wetter sehr beengte Situation am Anleger zu entspannen, hinaus. Auch der Kostenrahmen, der auf drei Millionen Euro angesetzt ist, sei für das Projekt nicht angemessen. „Wir möchten daran erinnern, dass die Stadt große, zwingende und wichtige Investitionen, insbesondere in Schulen, Kindertageseinrichtungen und Feuerwehr umsetzen muss, die die bereits bestehende Schuldenlast erheblich erhöhen werden. Von daher lehnen wir Planungsbestandteile, die hohe Kosten auslösen, unnötig und ökologisch fragwürdig sind, ab.“ Für eine neue Promenade am Fähranleger bestehe kein Bedarf. Ausbauten wie eine Terrasse, Treppe oder Sitzmöglichkeiten seien zwar eine gute Idee, sollen aber, anders als im Konzept vorgestellt, naturverträglich gestaltet werden.

Wie weit die Aufwertung des Fähranlegers gehen wird, wird wohl Gegenstand der politischen Diskussion werden. Hans-Werner Schönauer von der CDU nannte die Pläne bei deren Präsentation eine „gute Ausgangsbasis“ für weitere Planungen und betonte, dass diese Stelle für viele Gäste aus dem Rechtsrheinischen der erste Eindruck sei, den sie von Meerbusch erhalten.

Bis tatsächlich in Langst-Kierst gebaut wird, wird es jedoch noch dauern. Im Haushalt 2023 stehen für das Projekt keine Mittel zur Verfügung.

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