Auf der Suche nach Römergräbern in Bovert

Die Stadt vermutet antike Hinterlassenschaften.

Osterath. Als die Römer den Rhein hinauf Siedlungen und Lager wie etwa Neuss oder Xanten errichteten, durchwanderten sie auch das heutige Meerbuscher Stadtgebiet. Bereits vor einigen Jahren wurden bei Kanalbauarbeiten Knochenreste aus der Antike gefunden. Grund genug, dass seit gestern erneut an der Insterburger Straße nach Funden aus der Römerzeit gesucht wird.

"Es ist bis jetzt nur ein Verdacht, aber dem muss man nachgehen", erzählt Ute Becker. Die Archäologin aus Duisburg hat im Auftrag der Stadt ein Auge darauf, dass kein Bodenfund von den Metallzähnen der Baggerschaufel zerstört wird.

Die ist in Bovert am Werk, weil zwischen der Kleingartenanlage und der Feuerwache an der Insterburger Straße noch in diesem Jahr ein neuer Kindergarten entstehen soll. Die evangelische Kirchengemeinde will dort bauen, und will die gut 40 Jahre alte Einrichtung am Neusser Feldweg ersetzen.

"Wenn etwas an dieser Stelle gefunden werden sollte, werden diese Funde dokumentiert", klärt Rita Neitzert von der Meerbuscher Stadtplanung über die weitere Vorgehensweise auf. Immerhin seien in der Nähe bereits Brandgräber gefunden worden.

"Gräber liegen niemals für sich alleine, sondern sind auch immer ein Hinweis auf frühe Besiedlungen", berichtet Archäologin Ute Becker aus ihrer Erfahrung.

Je nach Bodenfund entscheidet das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege über das weitere Vorgehen. Der Bau des Kindergartens, so die Stadtplaner, soll sich auch in diesem Fall jedoch nur minimal verzögern.

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