Archäologen suchen nach Relikten

Grabungen auf dem Gelände von Haus Meer sollen bis zum Herbst klären, ob dort eine Bebauung möglich ist.

Archäologen suchen nach Relikten
Foto: Ulli Dackweiler

Sobald das Wetter dauerhaft wärmer ist, sollen auf dem Gelände von Haus Meer Grabungen beginnen. Der private Eigentümer des bedeutenden Bau-, Boden- und Gartendenkmals will bis Herbst klären, ob eine Bebauung auch außerhalb der Grundrisse des einstigen Schlosses vertretbar ist. Dies hatte eine Mehrheit im Stadtrat bisher immer abgelehnt, mit Hinweis auf die mögliche Zerstörung archäologischer Kostbarkeiten.

Bereits im Jahr 2003 hatte das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege Zonen unterschiedlicher archäologischer Relevanz benannt. „Dort sollen Archäologen nun Klarheit schaffen“, erklärte eine Sprecherin des Eigentümers. Das Gelände gehört dem Kölner Unternehmer Roland Agne.

„Es werden die obersten Schichten vorsichtig abgetragen, um festzustellen, ob archäologischen Relikte im Boden erhalten sind — und welche“, sagte die Sprecherin. Sobald diese Informationen vorliegen, können die Fachbehörden entscheiden, in welchem Umfang weitere Ausgrabungen erforderlich werden und in welcher Form eine Bebauung denkmalverträglich möglich ist.

Der Eigentümer möchte auf dem Areal ein Luxushotel der taiwanischen Regent-Hotelgruppe errichten lassen. „Ziel ist es, Haus Meer als bedeutendes Bau-, Boden- und Gartendenkmal für kommende Generationen zu bewahren“, betonte die Sprecherin. Einvernehmen herrsche zwischen dem Eigentümer, der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Meerbusch und den beiden Fachämtern für Bau- und Bodendenkmalpflege des Landschaftsverbandes Rheinland, dass dieses Ziel nur durch Einsatz überwiegend privater Mittel erreicht werden kann. Öffentliche Fördermittel stünden, wenn überhaupt, nur in sehr begrenztem Umfang zur Verfügung.

Parallel zu den Grabungsarbeiten werden ein Architekt und ein Büro für Tragwerkplanung für die Baudenkmalobjekte Remise, Klausurkeller, Eiskeller, Immunitätsmauer und Teehäuschen die Maßnahmen benennen und die Kosten ermitteln, die für eine Konservierung und Instandsetzung erforderlich sind. Auf der Basis der archäologischen Ergebnisse und der Restaurierungskonzepte soll ein Finanzierungskonzept erarbeitet werden, um zu klären, wie die Restaurierungskosten für Park und Gebäude aufgebracht und die Pflege gesichert werden können. Die Agnes-Sprecherin erklärte: „Ziel ist es, bis Herbst alle Daten auszuwerten, um anschließend mit der konkreten Entwurfsplanung zu beginnen.“

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