Anton-Holtz-Straße: Kritik an Ampel-Abschaltung mehrt sich

Anwohner haben mehrere gefährliche Situationen beobachtet. Auch Geschäftsleute sind unzufrieden.

Anton-Holtz-Straße: Kritik an Ampel-Abschaltung mehrt sich
Foto: jan

Seit fast vier Wochen läuft die Testphase, ist die Ampel an der Kreuzung der Düsseldorfer Straße/Anton-Holtz-Straße abgeschaltet. Auch wenn einige das Gefühl haben, dass der Verkehr jetzt flüssiger läuft und man weniger auf grünes Licht warten muss: Es gibt auch Kritiker.

So meint Anwohnerin Gerlinde Brenneke-Schmitter, dass diese Ampelanlage unverzichtbar sei. Es ginge um die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer — Radfahrer, Fußgänger, Schüler und vor allem Menschen mit Rollator, Rollstuhl oder Gehhilfen. Sie hat beobachtet, dass die Autofahrer einfach beschleunigen, wenn sie die abgeschaltete Ampel sehen und damit die Gefahr für andere erhöhen würden. Außerdem würden sich jetzt auf der Mittelinsel viele Fußgänger und Radfahrer „knubbeln“, weil sie die Straße nicht mehr sicher queren könnten. Somit wandle sich diese Mittelinsel nicht zu „einem rettenden Hafen, sondern zu einem höchst gefährlichen Aufenthaltsort“, so die Anwohnerin in ihrem mehrseitigen Brief an die Stadt Meerbusch. Sie moniert zudem, dass es jetzt für die Anwohner Umwege gebe, die zusätzlich Sprit, und Zeit kosten. Sie hat zudem beobachtet, dass Fahrgäste schnell und unkontrolliert zum Bus hetzen, um ihren Anschluss nicht zu verpassen. Damit würden sie sich aber wiederum gefährden, so Brenneke-Schmitter. Ihr Vorschlag: Es muss endlich eine Umgehungsstraße gebaut werden — das sei die einzige Lösung.

Die testweise abgeschaltete Ampelanlage bereitet auch den Geschäftsinhabern am Deutschen Eck Sorgen. „Durch den Wegfall der Ampel würden potenzielle Kunden zweimal überlegen, ob sie die Straße überqueren, oder nicht doch lieber umdrehen“, klagt Gisela Evers, die am Deutschen Eck ein Damenoberbekleidungs- sowie ein Schuhgeschäft betreibt. Rückendeckung erfährt sie von weiteren Geschäftsinhabern, die ebenfalls einen weiteren Umsatzrückgang befürchten. „Mit meinen Sorgen bin ich nicht die einzige. Auch die anderen Geschäftsleute laufen Sturm gegen dieses Vorhaben. Durch den Wegfall des Edekas ist mein Umsatz bereits um 15 000 Euro im Monat eingebrochen. Wenn nun auch noch die Ampelanlage wegfällt, würde uns das erneut hart treffen“, sagt sie.

Die Verwaltung beobachtet die Situation weiter. Die Ampel bleibe auf jeden Fall auch noch etwa zwei Wochen nach Schulbeginn abgeschaltet, heißt es auf Anfrage. Schülerlotsen sollen den Verkehr regeln, wenn am Mittwoch der Unterricht wieder beginnt. ak/marg

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