Meerbusch Gymnasium weist sechs Schüler ab

Die Strümper Schule hat zu viele Bewerber. An anderen Schulen sind noch Plätze frei.

 Am Städtischen Gymnasium in Strümp gibt es zum nächsten Schuljahr fünf Eingangsklassen mit je 30 Kindern.

Am Städtischen Gymnasium in Strümp gibt es zum nächsten Schuljahr fünf Eingangsklassen mit je 30 Kindern.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Die Situation ist für Dorothee Schiebler nicht neu. Zum zweiten Mal nach 2019 hat es am Städtischen Meerbusch-Gymnasium (SMG) in Strümp mehr Bewerber als Plätze gegeben. Dennoch hat die Schulleiterin auch in diesem Jahr wieder mitgelitten, als sie den sechs betroffenen Schülern und deren Eltern mitteilen musste, dass es für sie keinen Platz an ihrer Wunschschule gibt. „Auch in diesem Jahr habe ich allen Familien in einem Telefonat den traurigen Bescheid persönlich mitgeteilt“, erzählt sie. „Für mich ist es sehr bedauerlich, dass ich nicht allen Kindern einen Schulplatz am SMG anbieten kann.“

Einzig positiv: Zum vergangenen Schuljahr waren es noch 24 Kinder, die sie enttäuschen musste. „In den Telefonaten habe ich auch diesmal wieder eine Vielzahl an Reaktionen wahrgenommen“, berichtet Schiebler. „Bedauern, Enttäuschung , Ratlosigkeit, Wut, aber auch Verständnis. Es war gut, dass ich trotz der für mich völlig nachvollziehbaren, emotionalen Reaktionen auch eine Perspektive vermitteln konnte.“

Familien werden über Alternativen informiert

Heißt: Als Schulleiterin hat sie die Eltern zum einen auf freie Plätze an anderen Schulen hingewiesen. „Hinzu kommt aber auch, dass ich das Schulsystem nochmals allgemein erläutern konnte, beispielsweise die Bedeutung der Erprobungsstufe sowie den möglichen Schulformwechsel von der Realschule zum Gymnasium“, so Schiebler. Denn manchmal sei den Betroffenen nicht klar, welche Perspektiven dem Kind nach wie vor zur Verfügung stünden.

Insgesamt 156 Kinder hatten sich am SMG angemeldet. „Wir haben auch in diesem Jahr 30 Kinder pro Klasse aufgenommen. Mit fünf Eingangsklassen sind unsere Kapazitätsgrenzen voll ausgeschöpft“, erklärt Schiebler. Wie im vergangenen Jahr wurden Geschwisterkinder bevorzugt, am 21. Februar wurden dann mittels Losverfahren ermittelt, wer einen Platz am SMG bekommt.

Im Sommer verlassen insgesamt 514 Schüler die vierten Klassen der Meerbuscher Grundschulen. 488 von ihnen haben ihren Wohnsitz in Meerbusch. Bisher haben sich 441 Schüler an den weiterführenden Schulen in Meerbusch angemeldet. Unter denen sind 19 aus Nachbarstädten und 13 Meerbuscher Kinder von auswärtigen Grundschulen.

An der Städtischen Maria-Montessori-Gesamtschule am Weißenberger Weg liegen bislang 105 Anmeldungen bei maximal 116 Plätzen vor. Dort sind also noch elf Plätze frei, das gab es in den vergangenen Jahren nie.

An der Realschule Osterath (RSO) wurden 59 Schüler angemeldet. Dort werden nun zum neuen Schuljahr zwei Klassen gebildet, möglich wären vier Klassen mit maximal 116 Schülern. An der RSO sind somit noch 57 Plätze frei. Erfahrungsgemäß steigt die Schülerzahl aber nach Ende der Erprobungsstufe, also nach Klasse sechs, weil dann etliche Schüler das Gymnasium Richtung Realschule verlassen.

Das Mataré-Gymnasium in Büderich wird zum Schuljahr 2020/21 vier Eingangsklassen einrichten. Dort wurden 121 Kinder angemeldet. Damit kommen die beiden Meerbuscher Gymnasien auf zusammen neun Eingangsklassen. Das entspricht dem derzeit gültigen Schulentwicklungsplan, der insgesamt neun Züge für die Eingangsklassen der Meerbuscher Gymnasien vorsieht.

Das Anmeldeverfahren für Meerbusch gilt erst als abgeschlossen, wenn auch die Zahl der Rückläufer der auswärtigen Schulen feststeht. Die Verwaltung hat aber bereits Prognosen für die kommenden Jahre aufgestellt. Demnach rechnet sie zum Schuljahr 2024/25 mit 574 Viertklässlern, die sich an einer weiterführenden Schule in Meerbusch anmelden werden.

Die Anmeldezahlen sind auch ein Thema in der nächsten Sitzung des Schulausschusses am Dienstag, 17. März, um 17 Uhr im Sitzungssaal, Dr.-Franz-Schütz-Platz.

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