Anlauf zur dritten Bürgersolaranlage

Förderverein und Stadt informieren über Art und Zweck des Projekts. Investoren sind willkommen.

Lank. Vielleicht lag es an der Baustelle Kaiserswerther Straße, dass am Dienstagabend nur eine Handvoll Menschen den Weg in die Aula der Theodor-Fliedner-Schule fanden. Vielleicht ist auch das Interesse daran erlahmt, mit anderen gemeinsam eine Solaranlage zu betreiben.

Doch letzteres steht noch nicht fest, und so informierten Otmar Reifer, Vorsitzender des Umweltfördervereins, sowie Heiko Bechert und Dana Frey vom Fachbereich Umwelt der Stadt Meerbusch die Zuhörer ausführlich über Chancen und Risiken von Meerbuschs dritter Bürgersolaranlage.

Das Prinzip der Bürgersolaranlage ist simpel: Als Bestandteil des Klimaschutz-Konzepts unterstützt die Stadt umweltfreundliche Energiegewinnung. Photovoltaik-Anlagen gehören dazu. Bürgern, die nicht genug Geld für eine eigene Anlage haben oder deren Dach ungeeignet ist und auch solchen, die mit Sonnenstrom Geld verdienen wollen, bietet Meerbusch Möglichkeiten.

Drei Dächer stellt Claus Klein vom städtischen Fachbereich Immobilien zurzeit zur Wahl, die die Stadt für 20Jahre kostenfrei zur Verfügung stellen würde; die Dächer der Theodor-Fliedner-Schule (330 m²) und des Bürgerhauses in Lank (300 m²) sowie der Stadtteilbücherei in Büderich (150 m²).

Bedingung für die Nutzung: Die interessierten Bürger müssen sich zu einer Gesellschaft (bisher GbR) zusammen- und einen entsprechenden Gestattungsvertrag mit der Stadt schließen. Danach kann die Photovoltaik-Anlage gebaut werden.

Die Sonnenstromeinspeisung wird gesetzlich verbindlich zu einem festen Satz vergütet, das heißt jeder Sonnenstrahl produziert Energie und Geld, in diesem Jahr 43,01Centpro Kilowattpeak (vorausgesetzt, die Anlagenleistung bleibt unter 30 Kilowattpeak). Diese Einspeisevergütung ist für 20 Jahre garantiert - unabhängig von aktuellen Entwicklungen auf dem Strommarkt. Dies und die Tatsache, dass die Stadt Vertragspartner ist, macht die Investition krisensicher und kalkulierbar.

Für Otmar Reifer, der als Geschäftsführer der ersten Bürgersolar-Gesellschaft mit viel Engagement um Interessenten für die dritte warb, steht aber etwas anderes im Vordergrund: "Der Umweltgedanke ist das wichtigste."

Sein Plädoyer trifft auf offene Ohren. Sieben Anwesende unterzeichneten am Abend eine Absichtserklärung, Teil der Bürgersolargesellschaft zu werden. Ab einem Anteil von 1000 Euro ist man dabei. Gut 100000 Euro wird eine angemessen dimensionierte Photovoltaik-Anlage kosten.

Auf dem Ökomarkt am 21.Juni in Lank will die Stadt noch einmal über das Projekt informieren. Unabhängig von diesem Termin erteilt Dana Frey vom städtischen Fachbereich Umwelt Auskunft (2916-274; Anfragen per Mail an [email protected]).

Frey hofft, dass die dritte Bürgersolaranlage realisiert werden kann: "In anderen Städten wenden sich Bürger vergeblich an die Stadt. Wir in Meerbusch sind für das Thema offen und bieten von uns aus Flächen an: Eigentlich müssten die Leute kommen."

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