1074 Mal ausnahmsweise zu spät

Fluglärmgegner fühlen sich und ihre Zahlen bestätigt.

Meerbusch. Kurz vor der nächsten Sitzung der Fluglärmkommission des Flughafens Düsseldorf am 8. November veröffentlicht das Verkehrsministerium die offizielle Statistik der Nachtlandungen bis einschließlich Juli dieses Jahres. "Aus dieser Statistik geht eindeutig hervor, dass die Nachtlandungen nach 23 Uhr genau in dem von den Bürgern gegen Fluglärm (BgF) recherchierten Ausmaß angestiegen sind", teilt BgF-Vorsitzender Christoph Lange mit.

Die offizielle Statistik zählte von Januar bis Juli 1074 ausnahmsweise Verspätungen (2009: 581). Die Zahlen der Bürger gegen Fluglärm, die aus den Angaben auf der Homepage des Flughafens berechnet wurden: 1068 Ausnahmen in 2010 gegenüber 573 im Vorjahreszeitraum. "Da die Internetseite des Flughafens keine Fracht- und Ambulanzflüge aufführt, ist es klar, dass die Zahlen der BgF immer leicht unter denen des Ministeriums liegen", sagt Lange.

Beängstigend, so Lange, seien die enormen Zuwächse, die eine von einem BgF-Mitstreiter, dem Statistiker Georg Regniet, erstellte Grafik für alle Monate dieses Jahres ausweist. Diese Zuwächse könnten nicht mit Wetterbedingungen oder Fluglotsenknappheit begründet werden. Mit 43 Flugbewegungen pro Stunde sei die Luftraumkapazität falsch festgelegt, was zu einem Engpass führe.

Lange: "Gerade die Billigflieger planen zu knapp. Kommen dann noch selbst verursachte Engpässe dazu, schaukeln sich die angeblich ausnahmsweisen Verspätungen bis tief in die Nacht auf."

Die Behörde müsse daher nicht nur schnellstens die Machbarkeit von 43 Starts und Landungen auf der Hauptbahn überprüfen lassen, sondern auch den "wettbewerbsverzerrenden und gesundheitsgefährdenden ausnahmsweisen Verspätungen durch glasklare Regeln einen wirkungsvollen Riegel vorschieben", wiederholt Lange die alte Forderung der Fluglärmgegner.

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