Tennis: TVO fehlt das Geld für den Aufstieg in die Bundesliga

Sponsoren und Infrastruktur fehlen. Budget wird gekürzt.

Osterath. Der TV Osterath wird das Aufstiegsrecht für die Tennis-Bundesliga nicht wahrnehmen. "Es war eine sehr schwere Entscheidung, da so eine Chance wahrscheinlich niemals wiederkommt. Leider waren vor allem die finanziellen Voraussetzungen für unseren kleinen Verein nicht zu erfüllen", erklärt der 1.Vorsitzende Rolf van Kaldekerken.

Es kommt noch schlimmer: "Da wir nicht genügend Sponsoren gefunden haben und auch für dieses Jahr noch eine Finanzierungslücke besteht, wird das Budget für die kommende Saison in der 2. Bundesliga um 40 Prozent reduziert."

Die Kosten seien in diesem Jahr viel höher als vorgesehen gewesen. "Teure Spieler haben sieben oder acht Spiele gemacht, obwohl nur vier geplant waren", sagt van Kaldekerken. Das sei durch die Eigendynamik des Erfolgs zu erklären: Man gewinne Spiele überraschend, der sportliche Ehrgeiz werde geweckt.

Eine fünfstellige Summe fehlt dem Verein zurzeit, damit am Ende des Jahres eine Null unter dem Strich steht. Van Kaldekerken ist optimistisch, dass die Lücke geschlossen wird. "Wir haben vergleichbare Situationen in der Vergangenheit immer irgendwie gemeistert."

Die logistischen Voraussetzungen für die Bundesliga hätte der TV Osterath eventuell erfüllen können. "Da hatte uns die Stadt Unterstützung zugesagt. Das Parkplatzproblem wäre zu lösen gewesen, indem man vielleicht für sechs Wochen Land von einem Bauern gemietet hätte." Der Bürgermeister habe auch Kontakte zu möglichen neuen Sponsoren vermittelt, so van Kaldekerken. Doch am Ende habe alles nicht gereicht.

Auf "50:50" schätzt der Vorsitzende die Haltung der Klubmitglieder. "Zunächst ist die Begeisterung nach so einem Erfolg groß, doch die legt sich schnell und dann wollen die Leute Tennis spielen und sehen nicht ein, dass zwei Plätze zwei Monate gesperrt sind, weil dort Tribünen stehen."

Jetzt muss der TVO kleinere Brötchen backen. Top-Spieler wie David Marrero oder Filip Prpic sind nicht mehr zu finanzieren, auch Sascha Hesse hat den Klub bereits verlassen. Der TVO will um Kevin Deden, Jens Janssen, Joel Lindner und Trainersohn Patrick Elias ein neues Team bauen.

Dass Elias weltweit Turniere spielt, könnte sich als große Chance herausstellen. Van Kaldekerken: "Da bestehen Kontakte zu Talenten zwischen 17 und 20 Jahren, die kaum einer kennt", sagt der Vereinschef. Zwei dieser Tennis-Juwele habe man an der Angel.

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