Tennis: Titelverteidiger Mecir muss in die Qualifikation

Das Turnier im Tespo-Sportpark in Büttgen feiert ab Sonntag zehnjähriges Jubiläum.

Miloslav Mecir gewann das Turnier in Kaarst im Vorjahr.

Miloslav Mecir gewann das Turnier in Kaarst im Vorjahr.

Foto: Archiv/dpa

Kaarst. Am Sonntag startet die zehnte Auflage des Weltranglistentennisturniers im Kaarster Tespo-Sportpark mit der Qualifikation. Die hat es gleich in sich, wie Turnierdirektor Marc Raffel herausstellt. So hat zum Beispiel Titelverteidiger Miloslav Mecir vergessen, sich rechtzeitig anzumelden, und muss sich nun ebenso seinen Platz im Hauptfeld erkämpfen wie eine 16-jährige Kroatin, die mit Weltranglistenposition 249 sogar als Favoritin auf den Turniersieg an den Start geht. „Die Quali macht mir immer am meisten Spaß. Da ist die Halle proppenvoll, und man erlebt die skurrilsten Dinge“, erzählt der Organisationschef.

„Es sind nicht die ganzen großen Namen, die zu so einem Future-Turnier kommen. Stattdessen sieht man hungrige Talente am Anfang ihrer Karriere, und das ist mir lieber, als bei einem dünn besetzten Grand-Prix-Turnier zuschauen zu müssen“, sagt Raffel. Ab 14 Jahren dürfen Jugendliche an internationalen Profi-Turnieren teilnehmen, und gerade aus der näheren Umgebung würden viele junge Tennisspieler die Chance wahrnehmen, in der Qualifikation wichtige Erfahrungen zu sammeln.

Australian-Open-Teilnehmerin Annika Beck war 16 Jahre alt, als sie sich 2010 über die Qualifikation bis ins Finale kam und das Turnier gewann. Kaarst sei ihr erster internationaler Sieg gewesen und damit der Beginn ihrer Karriere, habe die Weltranglisten-58. Raffel ihm per Mail anvertraut, erzählt Raffel.

Vor vier Jahren spielte ein „verrückter Kanadier“, wie der Turnierchef die Aussagen der Zuschauer von damals zusammenfasst, auf Platz sechs in der Büttgener Tennishalle. Heute ist Milos Raonic Weltranglistenelfter und hat bereits über drei Millionen Dollar auf dem Tenniscourt verdient.

Die Setzliste bei den Männern führt der Belgier Niels Desein an, der auf Position 199 in der Welt geführt wird. Ein Wiedersehen gibt es mit Evgeny Korolev, der bei der Premiere in Kaarst vor zehn Jahren im Finale dem Deutschen Lars Uebel unterlag. Der einstige Top-50-Spieler will sich nach einer Verletzung wieder in die Weltspitze vorkämpfen. Geheimfavorit, so Raffel, sei der Russe Karen Khachanov. Der 17-Jährige hat zuletzt mehrfach für Aufsehen gesorgt. Mit Peter Torebko und Moritz Baumann sind nur zwei Deutsche im Hauptfeld aufgeführt. Bei den Frauen ist die Polin Katarzyna Kawa an Position eins gesetzt. Vorjahressiegerin Julia Kimmelmann folgt erst an Position zehn.

Sehr zufrieden ist Raffel mit dem Engagement der Sponsoren: „Wir haben uns in diesem Bereich erfreulicherweise quantitativ und qualitativ enorm weiterentwickelt. Tennis ist wieder in.“ Seit Hauptsponsor Segro vor fünf Jahren eingestiegen ist, kann der Turnierdirektor neben dem Herrenfeld auch eine Damenkonkurrenz aufbieten. Ausgeschüttet werden bei dem Turnier 25 000 Dollar Preisgeld, zudem gibt es 200 Weltranglistenpunkte zu gewinnen.

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