Speer- und Diskuswerferin Michaela Braun: Schwester ist das große Vorbild

Michaela steht ein wenig im Schatten von Maria Braun. Doch die 18-Jährige ist überzeugt, dass ihre Zeit noch kommt.

Dormagen. Nur zu gerne wäre die 18-jährige Speer- und Diskuswerferin Michaela Braun vor drei Wochen bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm gestartet. Doch leider verfehlte die Dormagenerin die Normen für die Titelkämpfe in diesem Jahr knapp.

Der nächste Höhepunkt für sie ist nun das Finale um die Deutsche Jugend-Mannschafts-Meisterschaft in Lage (Detmold), wo sie mit ihren Kameradinnen Sandra Woiczik und Christina Ullrich das Rückgrat im Team der LAV Bayer Dormagen / Uerdingen bildet.

"Sie kann momentan nicht so oft trainieren, wie es eigentlich nötig wäre", zeigt ihr Trainer Peter Kassubek aber großes Verständnis. Denn er wird auch nach dem Meisterschafts-Finale in Lage mit Michaela Braun im Flieger sitzen und Maria für einige Tage in den USA besuchen.

Der sportliche Weg der Familie Braun - Michaela hat mit dem 14-jährigen Markus noch einen jüngeren Bruder - ist reich an Erfolgen. Michaela begann mit fünf Jahren, Leichathletik zu betreiben. Nach den üblichen Kindertrainings-Gruppen beim TSV Bayer landete sie allerdings zunächst beim Handball, wo sie auch sehr erfolgreich war und entsprechend schmerzlich vermisst wurde, als sie sich schließlich doch für die Leichtathletik entschied.

"Aber ich konnte neben der Schule nicht beides machen", erklärt die 18-Jährige, die sich mit 13 Jahren der Werfergruppe von Peter Kassubek anschloss, wo sie sich mit jedem Jahr zu steigern wusste.

Mit zehn Jahren hatte sie darüber hinaus noch ein ganz anderes sportliches Erfolgserlebnis gehabt: Als Grundschülerin gewann Michaela Braun alle Titel beim Fahrrad-Geschicklichkeitsfahren und schaffte es 2000 bis zu den Europameisterschaften im lettische Riga.

Ihr Onkel Uwe Kühn ist in diesem Jahr der Trainer der ersten Fußball-Mannschaft des TSV Bayer in der Landesliga. Als Vorbild für den weiteren sportlichen Weg gibt Michaela aber ihre drei Jahre ältere Schwester Maria an - was ein wenig erstaunt, haben doch weibliche Geschwister oft genug so ihre Probleme untereinander.

Doch die beiden sind ein Herz und eine Seele. Und wer am vergangenen Freitag beim Werferabend in Dormagen jenen von Braun initiierten Mädchenkreis, wie ihn sonst die Eishockeyspieler vor Spielbeginn vor ihrem Tor bilden, gesehen hat, der kann das Harmoniebedürfnis der 18-Jährigen nachempfinden. Anschließend klappten die Würfe der Dormagenerinnen mit dem Diskus jedenfalls gleich besser.

Michaela Braun gewann 2007 die Kreismeistertitel mit dem Diskus (35,76 m) und dem Speer (36,32 m). Bei den Nordrhein-Jugendmeisterschaften warf sie den Diskus (37,61 m) knapp an Bronze vorbei. Mit dem Speer wurde sie Sechste (36,95 m).

Name Michaela Braun

Geboren 21. Februar 1989 in Dormagen-Hackenbroich

Schule Norbert-Gymnasium in Knechtsteden, Klasse 13

Verein TSV Bayer Dormagen

Sportarten Leichtathletik und Handball

Trainer Peter Kassubek seit 2002

Erfolge Kreis-Jugendmeisterin im Diskus- und Speerwerfen 2007; Vierte der Nordrhein-Jugendmeisterschaften im Diskuswerfen 2007

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