Skaterhockey: Crash Eagles Kaarst nutzen ihren Heimvorteil

Die U16 aus Kaarst ist neuer Europapokalsieger. Im Finale besiegen die Eagles Rossemaison.

Kaarst. Die Crash Eagles Kaarst sind Europapokalsieger im Skaterhockey 2009 der U16. Der Ausrichter, der nur dank einer Wildcard am Turniergeschehen teilnehmen durfte, besiegte im Finale den Schweizer Meister SHC Rossemaison mit 6:3.

"Dies ist der erste europäische Triumph in unserer 24-jährigen Vereinsgeschichte. Nach knapp fünfmonatiger organisatorischer Vorbereitungszeit, nach 90 Stunden körperlicher und nervlicher Belastung während der vergangenen vier Tage und nach zweimal zwölf Stunden Skaterhockey war das natürlich die Krönung für die Crash Eagles", sagt der Vereinsvorsitzende Wolfgang Dietrich, den vor allem freute, wie das Team Zoran aus Israel jeden Treffer überschwänglich feierte.

"Ein derartiger Jubel ist sonst eigentlich nur nach einem Finalsieg zu beobachten."

In der Vorrunde setzten sich im Verlauf des Samstags in den beiden Gruppen mit jeweils fünf Mannschaften die Favoriten durch. In der Gruppe A belegten Rossemaison und Kaarst die ersten beiden Plätze, in der Gruppe B war es der Schweizer Vizemeister La Broye sowie der deutsche Meister Düsseldorf Rams. Die Erstplatzierten verloren auf ihrem Weg an die Spitze nur jeweils einen Punkt in vier Partien.

Der Turnierneuling aus Israel belegte überraschend den dritten Platz in der Gruppe B. Zoran schlug Utrecht mit 2:0 und trotzte dem britischen Team Blackhawks einen Punkt ab. In der Endabrechnung wurden die Israelis dennoch nur Achter.

Nach den vier Viertelfinalspielen am Sonntagvormittag standen die beiden Teams aus der Schweiz und Deutschland in den Halbfinals. Die Rams besiegten die Dänen aus Gentofte klar mit 12:2, Kaarst gewann gegen Zoran mit 5:0, Rossemaison besiegte Utrecht mit 4:0 und La Broye setzte sich knapp mit 5:4 gegen Österreichs Vertreter Stock City Oilers durch, der letztlich Rang fünf belegte. Der Siegtreffer in dieser dramatischen Partie fiel mit der Schlusssirene.

Zum Halbfinale verwandelte sich die Dreifachhalle in Kaarst in ein Meer aus Tröten, Trommeln und Kuhglocken. Anweisungen der Schiedsrichter und des Hallensprechers waren zeitweise nicht zu verstehen, so stimmungsvoll wurden die Partien begleitet.

Ein echter Krimi wurde das Semifinale zwischen Düsseldorf und Rossemaison. Beide Teams schenkten sich nichts, auch nach der Verlängerung stand kein Sieger fest. Selbst nach jeweils fünf Penaltys war noch keine Entscheidung gefallen.

Auch der sechste Rams-Schütze verwandelte eiskalt. Beim folgenden Penalty der Schweizer konnte der Keeper zunächst abwehren, aber dann trudelte der Ball irgendwie doch über die Linie. Düsseldorf glaubte, dass der Treffer nicht galt und lag sich jubelnd in den Armen.

Doch die Schiedsrichter entschieden anders. Die Rams schossen im Anschluss vorbei, Rossemaison verwandelte und nun jubelten die Eidgenossen. Der Protest gegen diese Entscheidung wurde vom internationalen Verband abgewiesen.

Im anderen Halbfinale gingen die Eagles schnell mit 2:0 in Führung, waren dann jedoch für einen Moment unkonzentriert und kassierten das 1:2. Auch dem 3:1 ließ La Broye den Anschlusstreffer folgen, dabei blieb es bis zum Abpfiff. Im Spiel um Platz drei setzte sich La Broye schließlich mit 3:2 gegen die Düsseldorf Rams durch.

Im Endspiel ging Kaarst nach druckvollem Beginn erneut früh in Führung, ließ sich auch durch den Ausgleich nicht aus der Ruhe bringen und baute den Vorsprung schließlich bis auf 5:2 aus.

Nach dem erneuten Anschlusstreffer nahm der Schweizer Vizemeister den Torhüter heraus. Jannik Marke, mit drei Treffern der erfolgreichste Schütze in diesem Endspiel, nutzte die sich bietende Lücke und verwandelte zum alles entscheidenden 6:3.

Danach war der Widerstand gebrochen - Abpfiff und grenzenloser Jubel bei den Eagles, der Wasserdusche konnte sich auch Bürgermeister Moormann nicht entziehen.

Das israelische Team erhielt den Fair Play Pokal. Der Kaarster Lars Neuhausen wurde ins All-Star-Team berufen. Den Siegerpokal nahm jedoch Eagles- Kapitän Christoph Glaubach unter dem tosenden Jubel der Kaarster Fans entgegen.

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