Radsport: Six Day Night - Internationales Flair in Büttgen

Die zehnte Six Day Night im Sportforum trumpft mit dem Europacup im Paracycling auf.

Kaarst. Dass die Pressekonferenz der Six Day Night im Rahmen der Messe Rehacare in Düsseldorf stattfand, hatte einen guten Grund: Bei der zehnten Auflage am 15. und 16. Oktober im Sportforum Büttgen wird mit dem Europacup für Bahnradfahrer mit Behinderung (Paracycling) eine Premiere gefeiert. Die Sportler können in Kaarst sogar Qualifikationspunkte für die Paralympics 2012 in London sammeln. Diese Aufwertung hat sich Organisator Udo Hempel 1200 Schweizer Franken kosten lassen.

Für Wirtschaftsförderer Dieter Güsgen bietet die Six Day Night sogar "ein weltweit einmaliges Veranstaltungspaket". Was im ersten Moment etwas dick aufgetragen klingt, hat durchaus Hand und Fuß. Denn neben den Behinderten-Sportlern kommen auf dem Holzoval in Büttgen auch noch Radprofis, Junioren und die Frauen beim Ladies Cup zum Zug. "Wir werden unter Beweis stellen, dass die Frauen den Männern in nichts nachstehen", kündigt Gina Haatz, Organisatorin des Ladies Cup, selbstbewusst an.

Bei den Profis dürfte kaum ein Weg an den Vorjahressiegern Leif Lampater und Christian Grasmann vorbeiführen, die mit Alexander Aeschbach und Lars Teutenberg jedoch starke Konkurrenz haben. Aber auch Youngster Alexander Jussen rechnet sich mit seinem Partner Tom Radermacher Außenseiterchancen aus.

Henrike Handrup ist sehbehindert. Das hindert sie jedoch nicht daran, Radsport zu betreiben. Sie steigt in Kaarst mit der Vizeweltmeisterin Ellen Heiny aufs Tandem. Ein wenig Bammel hat die Wuppertalerin vor den starken Fahrerinnen aus Großbritannien oder Weißrussland, nicht aber vor der Holzbahn mit ihrem steilen Gefälle: "Angst ist da fehl am Platz. Nach dem Startschuss stellst du ohnehin das Denken ein."

Internationales Flair wird in Kaarst schon ab Montag herrschen, wenn eine 13-köpfige Delegation aus Südafrika ihr Quartier in Büttgen bezieht. Aus insgesamt 17 Nationen werden Fahrer anreisen, darunter auch aus dem kalifornischen San Diego. Für Herbert Ahlert, Technik-Experte im Sporforum, ist es längst keine Selbstverständlichkeit, auch im zehnten Jahr der Six Day Night ein derart erlesenes Fahrerfeld zusammenzustellen.

Da kann Udo Hempel nur zustimmen: "Es sind wieder einmal schwere Zeiten für den Radsport. Aber wir müssen im Dopingsumpf mit eisernem Besen kehren. Die sauberen Sportler dürfen dabei nicht auf der Strecke bleiben. Dafür lohnt es sich, zu kämpfen."

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