Nachwuchs für Olympia: Radikales Umdenken gefordert

Uli Feldhoff will konzentrierte Nachwuchsförderung.

Dormagen. Uli Feldhoff hat sich nie gescheut, Tacheles zu reden. Als ehemaliger Präsident des Deutschen Kanu-Verbandes und Vizepräsident Leistungssport im Deutschen Sportbund hat der Oberhausener immer den Finger in die Wunden gelegt. „Wir brauchen ein radikales Umdenken in der individuellen Förderung unserer Nachwuchsathleten“, forderte Feldhoff auf der Kuratoriumssitzung der Sportstiftung Nordrhein-Westfalen im Sportgymnasium Knechtsteden.

Da die finanzielle Ausstattung des olympischen Spitzensports zusehends zum Problem wird, sieht Feldhoff zur „Konzentration der Kräfte“ keine Alternative. „Wir brauchen eine Konzentration auf acht oder zwölf olympische Sportarten, weil ich mir nicht mehr vorstellen kann, dass wir in Zukunft noch alle olympischen Sportarten gleichrangig fördern können. Und die Mittel müssen in Zukunft unmittelbar auf die Nachwuchsathleten konzentriert werden. Nicht etwa auf die Trainer. Den spitzensportlichen Nachwuchs zweitrangig zu fördern, ist Unsinn.“ Feldhoff verweist darauf, dass die Anzahl der deutschen Medaillen seit den Olympischen Sommerspielen 1992 in Barcelona kontinuierlich abgenommen hat. „Den Negativtrend werden wird nur durch eine Konzentration der Kräfte aufhalten können.“ Feldhoff beobachtet, dass immer mehr Nachwuchsathleten aus Nordrhein-Westfalen abwandern in Richtung der neuen Bundesländer.

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