Leichtathletik: Ärgerliche Überschneidungen im Laufkalender

Korschenbroicher Citylauf kollidiert dieses Jahr mit dem Düsseldorfer Brückenlauf.

Korschenbroich. Am 26. April gibt es ein Novum in der Langlauf-Szene: gleich zwei Groß-Veranstaltungen stehen auf dem Terminplan. In Korschenbroich der 21. Internationale Citylauf und in Düsseldorf der 18. Brückenlauf.

Eigentlich hätte das das gar nicht sein können, denn es gibt beim Leichtathletik-Verband Nordrhein (LVN) eine Bestimmung, die einem Veranstalter mit einem Radius von 40 Kilometern Terminschutz gewährt. Zwischen dem Burgplatz in Düsseldorf und der Hindenburgstraße in Korschenbroich liegen aber gut 25 Kilometer Luftlinie.

Und so hatten die Düsseldorfer auch schärfsten Protest beim Leichtathletik Verband Nordrhein eingelegt und auf Terminschutz für den Düsseldorfer Brückenlauf (3023 Läufern im Vorjahr) gepocht - alle Proteste der Düsseldorfer wurden aber abgeschmettert. Die Korschenbroicher haben die älteren Rechte im Frühjahr (der Brückenlauf war erst 2008 vom Juni in den April vorgezogen worden) und bestanden ebenfalls auf ihrem Termin zwei Wochen nach Ostern, da sie sich schon "immer nach dem christlichen Mondkalender” richten, der nun mal variable Ostern ausweist.

Und genau zwei Wochen nach Ostern ist seit über 20 Jahren eben in Korschenbroich City-Lauf-Zeit, wo nicht nur Hunderte auch aus Düsseldorf laufen, sondern im Vorjahr sogar über 3000 Läufer im Ziel registriert wurden.

Cheforganisator Hans-Peter Walther in Korschenbroich wäre zufrieden, wenn auch diesmal wieder diese Zahl erreicht würde und befürchtet keinen wesentlichen Teilnehmerverlust, wenn die vielen Düsseldorfer Läufer diesmal nicht nach Korschenbroich kommen. Walther hat zwar seit über 20 Jahren einen variablen wie festen Termin für seine Top-Laufveranstaltung in Korschenbroich.

"Wir können aus unterschiedlichen Gründen diesen Lauf nur zwei Wochen nach Ostern durchführen. Liegt Ostern erst spät im April, dann richten wir diese Veranstaltung eben zwei Wochen vor Ostern aus", so Walther, der sich wundert, dass es in diesem Jahr zu den Terminproblemen mit den Düsseldorfern gekommen war und die Auseinandersetzung gerne vermieden hätte. "Die Düsseldorfer waren nicht bereit, sich einen Ausweichtermin zu suchen und beharrten auf dem 26. April", so Walther weiter, dessen Veranstaltung auch in der internationalen Läuferszene einen hohen Stellenwert hat.

Als Folge dieser Auseinandersetzung will der LVN den Terminschutz künftig ganz abschaffen. Man sieht sich nicht mehr in der Lage, die über 300 Laufveranstaltungen am Niederrhein mit fast einer drei-viertel Million Läufer so zu koordinieren, dass alle Veranstalter hinsichtlich der Termine zufrieden sind. Man darf gespannt sein, welcher der beiden Veranstalter am 26. April mehr Läufer auf die Beine bringt.

Die Korschenbroicher werden in den Top-Rennen der Männer und Frauen sicherlich viele Spitzenläufer am Start haben. Dafür haben sie auch diesmal wieder einen Etat von 50 000 Euro. Ärgerlich ist noch eine weitere Terminüberschneidung am 26. April: Da veranstaltet auch die SG Kaarst im Sportzentrum am Kaarster See ihr Saison-Eröffnungssportfest.

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