Handball/TSV Dormagen: Favoritenrolle eindeutig

Der TSV Dormagen gastiert beim EHF-Cup-Finalisten TBV Lemgo.

Dormagen. Die letzte Bundesligabegegnung des TSV Dormagen hallte noch lange nach. Nach dem 31:31 gegen den Tabellenletzten GWD Minden und den unschönen Ereignissen um das Spiel herum, bei dem sich Fan-Gruppen der beiden Mannschaften während der Halbzeitpause einen "Schlagabtausch" lieferten und nach dem Spiel der offizielle HBL-Spielleiter Uwe Stemberg von einem aufgebrachten Fan niedergestreckt wurde, harrte Mannschaftsführung, Management und Führung noch bis Mitte der Woche aus, um der Restriktionen des Handball-Liga (HBL) gegen sich zu erfahren.

"Das war eine ganz schöne Zitterpartie. Ein Heimspiel an einem neutralen Ort auszutragen, wäre im Abstiegskampf und auch wirtschaftlich schwer zu verkraften gewesen", erklärte Manager Thomas Dröge nach dem Urteil, das von HBL-Justiziar Andreas Thiel gefällt wurde. Dieser bewertete das bislang tadellose Verhalten der Dormagener strafmindernd und verhängte eine 10 000 Euro Geldstrafe.

"Doch auch die tut in unserer wirtschaftlichen Lage sehr weh", so Dröge, der die Strafe jedoch sofort akzeptierte und auch den vorläufigen Protest gegen die Spielwertung zurück zog.

Nachdem das Urteil gefällt war, konnte Mannschaft und Umfeld einigermaßen beruhigt die Vorbereitung für das nächste Spiel aufnehmen, was die Dormagener nach Lemgo zum Finalisten des EHF-Cups führt.

Dass der TBV Lemgo somit als Favorit in die Partie gehen wird, ist fast müßig zu erwähnen, wobei der TSV ohne jeglichen Druck in der Lipperlandhalle aufspielen kann.

Im Hinspiel setzte sich der TBV nach einer über weite Strecken starken Leistung klar mit 38:26 in Dormagen durch, im Rückspiel ist bei den Lemgoern ein Sieg fest eingeplant und die Hoffnung impliziert, dass sich kein Spieler verletzen wird, steht doch bereits am 11. Mai das wichtige Spiel um die Europacup-Plätze beim VfL Gummersbach auf dem Plan und am darauf folgenden Wochenende das Hinspiel im EHF-Cup-Finale gegen die Kadetten Schaffhausen.

"Vielleicht ist das unsere Chance, dass sich Lemgo schon mit ganz anderen Spielen beschäftigt und uns nur so nebenbei erledigen will", hofft TSV-Trainer Kai Wandschneider, der jedoch zugeben muss, dass "wir an jedem normalen Tag weit entfernt von der Leistungsfähigkeit des TBV sind, der nicht umsonst in einem europäischen Finale steht."

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