Handball/DHC Rheinland: Das letzte Derby vor der Fusion

Zweitligist DHC Rheinland empfängt am Freitagabend die HSG Düsseldorf im Sportcenter.

Dormagen. Auf den ersten Blick ist es ein brisantes rheinisches Derby, bei dem zwei in der Tabelle ganz unten stehende Mannschaften ums Überleben kämpfen. Auf den zweiten Blick ist die Partie in der 2. Handball-Bundesliga am Freitagabend im Dormagener Sport Center zwischen DHC Rheinland und der HSG Düsseldorf (Anwurf 19.45 Uhr) aber viel mehr als ein Kellerduell. Es ist die Partie zweier Mannschaften, die im kommenden Jahr als Spielgemeinschaft auflaufen werden.

Und dabei geht es vor allem für die Dormagener um jeden Punkt im Abstiegskampf, denn es ist der DHC, der in der zweiten Liga verbleiben wird, während die HSG aufgrund der Insolvenz in die 3. Liga absteigt. Somit steht jedoch viel auf dem Spiel, denn es gilt darum, den Platz in der 2. Bundesliga zu sichern.

Dass es dabei zu einer „Stallregie“ kommen könnte, weisen alle Beteiligten weit von sich. „Wenn man auf dem Platz steht, will man auch gewinnen. Außerdem wollen die Spieler sich doch für eine der beiden Mannschaften empfehlen“, so HSG-Manager Frank Flatten, der darauf hinweist, dass „nach dem Weggang von mehreren Spielern viele gesagt haben, die HSG sei nicht mehr wettbewerbsfähig. Doch die jungen Spieler geben immer hundert Prozent. Sie brennen und wollen auch im Sportcenter auf sich aufmerksam machen. Ich freue mich auf diese Begegnung.“

Auch DHC-Trainer Richard Ratka, in 235 Bundesligaspielen selbst für die Düsseldorfer aktiv und darüber hinaus dort auch noch sechs Jahre als Trainer tätig, geht davon aus, „dass nur das Sportliche zählt. Alles andere wäre grotesk.“

Dabei verweist Ratka darauf, dass es in diesem Lokalderby für den DHC nur um eins gehen kann: „Wir brauchen die beiden Punkte, wir wollen das Spiel gewinnen“, erklärt der Coach, der mit seinem Team das erste sportliche Erfolgserlebnis in diesem Jahr feiern will.

Letzten Freitag in der Stuttgarter Porsche-Arena war es beim Gastspiel gegen Bittenfeld fast so weit. Doch die Gastgeber setzten sich glücklich mit 25:24 durch. Auch wenn keine Belohnung für die harte Trainingsarbeit heraussprang, so war Ratka doch über weite Strecken mit seinem Team zufrieden: „Die Deckung ist deutlich stabiler geworden. Und auch der Angriff macht weitere Fortschritte.“

Doch gerade in der Offensive ist die Mannschaft nach den schweren Verletzungen von gleich drei Leistungsträgern (Bastien Arnaud, Ondrej Zdráhala und David Breuer) gehandicapt. Für den Ex-Nationalspieler steht fest: „Im Derby wird kein Schönheitspreis vergeben. Das wird auch heute wieder ein Kampfspiel.“

Für mehrere Akteure hat das Spiel eine ganz besondere Bedeutung: Michael Hegemann und Mathias Lenz trugen noch bei der Hinspielbegegnung das Trikot der HSG. DHC-Rechtsaußen Florian von Gruchalla war bis zum Ende der letzten Saison ein Düsseldorfer. Torwart Daniel Schlingmann hingegen hat den DHC Rheinland vor 14 Tagen verlassen und spielte bereits zweimal für die HSG. In Düsseldorf siegte der DHC mit 22:19 und feierte damals im dritten Saisonspiel den dritten Sieg.

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