Fußball-Oberliga: SV Uedesheim mit viel Moral zum Punktgewinn

SV Uedesheim erreicht nach 0:2-Rückstand noch ein Remis gegen den Wuppertaler SV.

Neuss. Dank einer herausragenden Moral konnte Fußball-Oberligist SV Uedesheim nach einem 0:2-Rückstand nach einer Stunde im Nachholspiel gegen den Wuppertaler SV noch einen Punkt einfahren. Alpay Kus, Torschütze des umjubelten Ausgleichs in der 86. Minute, nach dem Spiel: „Wäre die Partie zehn Minuten länger gewesen, hätten wir noch gewonnen.“

Trainer Ingmar Putz war stolz auf seine Truppe: „Andere Mannschaften wären nach dem 0:2 zusammengebrochen, wir haben Moral gezeigt. Wenn wir am Sonntag in Uerdingen so auftreten, können wir da auch was mitnehmen.“ Doch genau in der Aussage über das kommende Spiel schwingt beim SVU-Trainer auch Wehmut mit, mussten die Uedesheimer doch aufgrund von Sicherheitsbedenken das Heimrecht mit dem ungeschlagenen Tabellenführer tauschen.

Sowohl die Polizei als auch der Fußballverband Niederrhein (FVN) hatten ihr Veto gegen die Austragung der Partie am Sonntag eingelegt. Ausschlaggebend hierfür waren zwei Vorfälle der Uerdinger Anhänger während beziehungsweise nach den Heimspielen gegen RW Oberhausen (Pokal) und am vergangenen Sonntag gegen Rhede.

Die Polizei konnte die Sicherheit der angesetzten Partie in Uedesheim nicht garantieren. SVU-Präsident Klaus Haas war nach Eingang der Nachricht enttäuscht: „Wegen ein paar wenigen Chaoten können wir unseren Zuschauern das Spiel des Jahres nicht bieten. Wir haben uns lange darauf vorbereitet und viele Stunden in die Organisation investiert. Wir sind sehr enttäuscht von dieser Entscheidung. Wir wollten eigentlich mit den vielen friedlichen Krefelder Fans einen schönen Sonntag auf unserer Anlage erleben.“

Da in Neuss auch keine andere Sportanlage den Ansprüchen des Verbandes und der Polizei genügt und eine Verlegung nach Düsseldorf aus terminlichen Gründen nicht infrage kam, blieb dem SV letztlich nur, das Heimrecht kurzfristig mit den Krefeldern zu tauschen, so wie es in diesem Jahr zuletzt schon der TuS Bösinghoven machen musste. „Das ist alles andere als glücklich“, bedauert Haas. „Für unsere Fans, aber natürlich auch für die Mannschaft. Zu Hause wäre die Chance, eine Überraschung zu schaffen, sicher höher gewesen.“

Aber alles Lamentieren bringt nichts, die Mannschaft muss mit dieser Situation jetzt umgehen und dann eben versuchen, nach Sonsbeck die zweite Mannschaft zu werden, die die Punkte aus der Grotenburg entführt.

Gegen Wuppertal hatten die Gastgeber am Mittwochabend zwar auch in der ersten Spielstunde ihre Chancen, lagen aber nach Toren von Ünaö (42.) und Pasiov (63.) mit 0:2 zurück. Der Rückstand stachelte die Uedesheimer aber noch einmal an. Lukasz Koziatek brachte nach toller Vorarbeit von Miles Adeoye die Hausherren umgehend zurück in die Partie (67.).

Natürlich öffnete der SV nun immer weiter seine Abwehr, und alleine Kapitän Özkan Teke war es zu verdanken, dass es beim 1:2 blieb, denn er löste eine Szene gegen gleich zwei Gegner vor dem eigenen Strafraum ganz souverän. Vier Minuten vor dem Schlusspfiff fiel dann der verdiente und umjubelte Ausgleich. In den verbleibenden Minuten ging der Uedesheimer Sturmlauf weiter: Hotic setzte einen Kopfball knapp daneben, Koziatek verzog aus 18 Metern — dann war Schluss.

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